Fehlende oder fehlerhafte Urheberrechtskennzeichnungen haben schon so manchem Webworker schlaflose Nächte bereitet. Denn nicht selten führt eine falsche Copyright-Angabe zu Abmahnungen – und jeder Menge Ärger. Oft ist es jedoch schwierig nachzuvollziehen, woher ein Bild überhaupt kommt und wer der tatsächliche Urheber ist.
Um solche Probleme zukünftig schnell und einfach lösen zu können, bietet die Idée Inc. ein kostenloses Tool zur Bilderidentifizierung an: TinEye. Da viele Schadenfälle durch Urheberrechtsverletzungen auf meinem Schreibtisch landen, ist das Tool mein Fundstück der Woche.
TinEye: Bildersuche mal andersrum
Urheberrechtsverletzungen gehören in Zeiten des Web2.0 zu den häufigsten Verstößen, mit denen ich durch meine Tätigkeit bei exali.de so zu tun haben. Da kommt die Idee der umgekehrten Bildersuche als Präventivmaßnahme genau richtig. Das Konzept von TinEye ist so simpel wie genial: Der User gibt eine Bild-URL in die Suchmaske ein oder lädt ein Bild hochund die Suchmaschine versucht, dieses oder ein möglichst ähnliches Bild im WorldWideWeb zu finden.
Zur Veranschaulichung habe ich mich mal selbst auf Urheber-Schnitzeljagd begeben 😉
Ich habe die Suchmaschine mit der URL des Bildes aus dem Artikel „Bilderklau wird teuer! – 6.000 Euro Streitwert für kommerziell genutztes Foto“ gefüttert und folgendes Ergebnis erhalten:
Die Ergebnisse werden alle aufgelistet und können nach verschiedenen Aspekten sortiert werden:
- Beste Übereinstimmung mit dem vorgegebenen Bild
- Höchste Abweichung vom vorgegeben Bild
- Größtes Bild
- Neuestes Bild
- Ältestes Bild
Ruckzuck kann so die ursprüngliche Quelle des Bildes ausgemacht werden – und damit auch der Urheber.
Datei-Leichenadé – Urheberrechtsangaben im Handumdrehen aufspüren
Wer kennt das nicht: Da liegen zig Bilder in verschiedensten Ordnern auf der Festplatte – und kein Mensch weiß mehr, woher sie gekommen sind. Im Normalfall wird dann entweder die Bilddatenbank ganz einfach um die betreffenden Exemplare dezimiert oder die Bilder werden auf gut Glück trotzdem verwendet.
Um auf der sicheren Seite zu sei, ist es aber ratsam, den Ursprung des Bildes auszumachen. So kann TinEye eingesetzt werden, um sich stundenlange, aufwändige Recherchearbeiten zu ersparen.
»Hier geht’s zur Bildsuchmaschine TinEye!
Weiterführende Informationen:
- Bilderklau wird teuer! – 6.000 Euro Streitwert für kommerziell genutztes Foto
- Wie sicher sind gekaufte Bilder? Interessantes Urteil aus München
- Risiko Urheberrecht: So werden Bilder rechtssicher verwendet – ein Experteninterview
- Erst denken, dann sharen! – Haftungsrisiken beim Teilen und Weiterverbreiten