Das Motto „man lernt nie aus“ gilt auch für Selbständige und Freiberufler. Denn gerade sie müssen immer auf dem neuesten Stand sein, ihr Portfolio erweitern und neue Wege gehen. Aber was, wenn die Zeit für eine Fortbildung fehlt, oder das nötige Kleingeld? Ich habe mir mal Gedanken über verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten gemacht und hier fünf Ideen für euch zusammengestellt.
Und so viel sei schon mal verraten: ob kein Budget oder keine Zeit, es gibt für jeden Möglichkeiten, sein Wissen zu erweitern 😉
Möglichkeit 1: Fernuni
Zugegeben: Für meinen ersten Vorschlag braucht ihr zwar Zeit und Geld, dafür könnt ihr an Fernunis nicht nur Studiengänge, sondern auch Lehrgänge, Kurse oder sogar Bachelor- und Master-Abschlüsse machen. Kosten fallen für die Studiengebühren und die Lernmaterialien an. Die Preise variieren stark je nach Dauer und Art des Fernstudiums. Für einen kurzen Fernlehrgang könnt ihr in der Regel mit 100 bis 300 Euro im Monat rechnen, für einen Bachelor- oder Masterabschluss circa 10.000 bis 15.000 Euro insgesamt. Eure Zeit könnt ihr euch weitestgehend selbst einteilen, aber meist gibt es sogenannte Präsenzzeiten, in denen ihr vor Ort anwesend sein müsst. Große Fernschulen sind beispielsweise die ILS, AKAD oder die Fernuni Hagen (einzige staatliche Fernuniversität in Deutschland).
Möglichkeit 2: Abendschule
Die Abendschule ist ein Klassiker unter den Weiterbildungsmöglichkeiten. Der Begriff steht für Weiterbildungsangebote in Schulen, die abends oder am Wochenende angeboten werden. Vor allem ist die Abendschule dafür gedacht, um Schulabschlüsse nachzuholen, aber auch die Kurse an Volkshochschulen gehören dazu. Und dort sind die Möglichkeiten grenzenlos! Zu so gut wie jedem Thema könnt ihr Kurse belegen, zum Beispiel in der Buchhaltung, im Marketing, in der Mitarbeiterführung oder auch Sprachkurse. Googelt doch einfach mal nach dem Angebot der Volkshochschule in eurer Stadt!
Möglichkeit 3: Online-Kurs
Von BWL- oder IT-Grundlagen, Steuern/Finanzen oder Marketing/PR bis zum Personalwesen – Online könnt ihr so gut wie alles lernen. Je nach Konzept des Anbieters sind die Kurse an einem festen Termin, oder ihr könnt sie absolvieren, wenn ihr gerade Zeit habt. Und glaubt mir, es gibt zu jedem Thema einen Online-Kurs! Bei meiner Recherche bin ich auf einen Kurs mit dem Thema: „Schneewittchen und die 7 Zwerge häkeln“ und auf einen „Katzenfutter-Kochkurs“ gestoßen. Die Preise variieren auch hier stark, beginnend ab circa 12 Euro (Stichwort: Schneewittchen 😉 ) bis zu circa 2.000 Euro für einen SAP-Videokurs war bei meiner Recherche alles dabei. Anbieter von Online-Kursen sind beispielsweise quofox, Udemy, lecturio oder TutKit.
Möglichkeit 4: Webinar
Auch Webinare sind eine gute Möglichkeit, um sich weiterzubilden. Und das manchmal sogar kostenlos. In einem Webinar geben Experten ihr Wissen in einer Online-Seminarstunde weiter. Kostenlose Webinare rund um das Online Marketing gibt es beispielsweise bei OMT. Um Zugang zu den Webinaren zu erhalten, müsst ihr euch lediglich kostenlos im OMT-Club anmelden. Viele kostenlose oder preisgünstige Webinare gibt es auch bei edudip. Die Themen reichen von Marketing/PR über Beruf & Karriere, Rhetorik, Finanzen & Steuern bis zum Management. Ebenso gibt es kostenlose Webinare zu Kommunikation, Online-Marketing und Wirtschaft beim Studieninstitut für Kommunikation.
Möglichkeit 5: Live-Stream
Bei vielen Events wird mittlerweile eine Live-Stream angeboten. Das ist sehr praktisch, wenn ihr die Vorträge mitverfolgen wollt, aber weit entfernt von der Veranstaltung wohnt oder euch kein teures Ticket kaufen wollt. Zum Beispiel gibt es einen Live-Stream bei den Medientagen München; einige Videos stehen auch danach noch in der Mediathek zur Verfügung. Auch die Videos vom Online Marketing Summit gibt es online! Großveranstaltungen wie die CEBIT bieten ebenfalls oft Live-Streams an. Es lohnt sich auf jeden Fall ein Blick auf die Homepage eurer Wunsch-Veranstaltung, bevor ihr die Reise bucht und das Ticket kauft 😉
Finanzierung der Fortbildung
Ich hoffe, ich konnte euch mit meiner Zusammenfassung ein paar Inspirationen für eure nächste Weiterbildung geben. Hier noch ein Tipp zur Finanzierung: Auch wenn Selbständige keinen Chef haben, der ihnen die Weiterbildung bezahlt, gibt es auch für sie Möglichkeiten, einen Zuschuss zur Fortbildung oder sogar eine komplette Finanzierung zu erhalten – beispielsweise über die Bildungsprämie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung oder ein Weiterbildungsstipendium. Bei test.de habe ich eine tolle Zusammenstellung über Fördermittel für Weiterbildungen gefunden.
Fortbildung von der Steuer absetzen
Eine gute Nachricht für Selbständige: Fast alle Fortbildungen könnt ihr von der Steuer absetzen – inklusive Lehrmaterialien und Fahrtkosten! Ihr müsst die entsprechende Fortbildung nur als Betriebs- oder Sonderausgabe in eurer Steuererklärung angeben. Allerdings geht das nur, wenn ihr den konkreten Bezug zu eurer selbständigen Tätigkeit nachweisen könnt. Das heißt, die Weiterbildung muss euch für euer Business etwas bringen. Kurse, die ihr für eure persönliche Weiterentwicklung macht, könnt ihr also leider nicht absetzen.
Ich hoffe, auch für euch ist eine Fortbildungsmöglichkeit mit dabei! Mich hat vor allem überrascht, wie viele kostenlose Angebote es im Netz gibt. Also ran an das Wissen, es gibt keine Ausreden mehr… 😉
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