Jede Erfolgsgeschichte beginnt mit einer Idee. Entweder ist es eine Idee, die bisher niemand hatte oder aber eine, an die sich bisher noch keine/r herangetraut hat. Den Unterschied zwischen Erfolg oder Scheitern einer Idee machte dabei nicht selten die Fähigkeit, die Zweifler zu ignorieren. Deshalb mein Plädoyer an alle, die glauben eine gute Idee zu haben: Probiert es aus. Denn jede Erfolgsgeschichte startete mit einer Idee, die es vorher nicht gab.
Eine Berufshaftpflichtversicherung für Selbständige, die sich mit ein paar einfachen ja/nein-Fragen digital abschließen lässt? 2003, als die Welt noch die geplatzte Dotcom-Blase verdaute konnte sich das kaum jemand vorstellen. Eine Geschäftsidee, die sich vor allem an Freelancer:innen und Selbständige richtet und dann auch noch die Abwicklung einer Versicherung ohne Vorort-Beratung? Viele Menschen in meinem Umfeld hielten meine Geschäftsidee für wenig vielversprechend. Hätte ich auf diese Zweifler gehört, gäbe es exali heute nicht. Und meine Erfolgsgeschichte ist kein Einzelfall.
Erfolgsideen, an die zunächst niemand glaubte
Ein Leben ohne Internet? Gerade in der aktuellen Lage kaum vorstellbar. Doch noch 2001 prognostizierte der Zukunftsforscher Matthias Horx dem Internet keine Zukunft. Eine kolossale Fehleinschätzung, die bis heute gerne in diversen Medien zitiert wird. Übrigens: Auch von Facebook hielt Horx nichts und erklärte 2005, dass „von Facebook in fünf Jahren niemand mehr reden wird“. Er lag damit ebenso weit daneben wie bei seiner Einschätzung zur Zukunft des Internets.
Dem iPhone von Apple wurde zunächst auch keine große Zukunft zugetraut – zumindest wenn es nach dem ehemaligen CEO von Microsoft, Stephen Ballmer geht. Dieser sagte 2007: „Das iPhone hat keine Chance auf dem Markt zu bestehen.“ Ein großer Irrtum. Übrigens gehört das iPhone zu den Erfolgsgeschichten, in denen die Idee einer anderen Person aufgegriffen und weiterentwickelt wurde. Denn mit dem Nokia Communicator 9000 erschien das erste Smartphone der Welt bereits 1996. Das erste, zumindest unter Geschäftsleuten sehr erfolgreiche Smartphone war dann das 1999 erschienene Blackberry. Doch erst mit dem Erfolg des iPhones von Apple begann der Umbruch des Mobiltelefon-Marktes und heute sind Smartphones quasi Standard.
Wie aus Ideen Erfolgsgeschichten werden
Eine Idee alleine reicht natürlich nicht, um über den Erfolg einer Geschichte zu entscheiden. Der nächste Schritt ist die Überlegung, wie sich besagte Idee umsetzen lässt – oder auch: Welche Schritte es braucht, um die Idee realistisch zu machen. In meinem Fall bestand dieser erste Schritt darin, einen Versicherer zu finden, der die Antragstellung (über das Internet) und später die Dokumentation aus der Hand geben wollte. Und dann war noch die große Hürde zu nehmen die üblichen 4-8-Seitigen Fragebögen des Versicherers auf ein paar einfache ja/nein-Fragen zu reduzieren, um meine Vision einer digitalen Berufshaftpflicht umzusetzen. Egal welche Geschäftsidee du hast: Es ist wichtig, dass du dir nicht nur überlegst, WAS du machen möchtest, sondern auch WIE du dorthin kommst.
Basierend auf den Antworten zu diesen Fragen kannst du dann beginnen, deinen Businessplan zu entwickeln. Generell halte ich einen Businessplan für unerlässlich für jede/n Gründer:in, denn so machst du dir nicht nur Gedanken über die Schritte zur Realisierung deiner Idee, sondern schaust dir auch den Markt und damit deine potenzielle Zielgruppe an. Auch eine realistische Einschätzung deiner finanziellen Möglichkeiten ist wichtig.
Sei realistisch, aber nicht zu kritisch
Jede Innovation begann mit einer Idee zu etwas, dass es bisher nicht gab. Als Bill Gates und Paul Allen 1975 Microsoft mit der Business-Version „ein Computer für jeden Schreibtisch und jedes Zuhause“ gründeten, war die Menschheit noch weit von einem Personal Computer entfernt. Heute ist ein PC – ebenso wie ein Smartphone – kaum noch wegzudenken aus unserem Alltag. Deshalb: Natürlich ist eine Analyse der Marktchancen für deine Idee gut und sinnvoll – aber manchmal braucht es auch ein bisschen blauäugigen Abenteuergeist zum Erfolg.
Wie bereits erwähnt: 2003 sah das Marktumfeld für die Idee eines digitalen Versicherungsangebotes nicht so erfolgversprechend aus wie heute. Dennoch glaubte ich an meine Vision und setzte sie letztlich auch um. Hätte ich auf die Stimmen der Zweifelnden gehört, sähe meine Biografie heute sicher anders aus. Ebenso vermutlich, wie die von Brian Chesky, Joe Gebbia und Nathan Blecharczyk, die im selben Jahr wie ich das Unternehmen Airbnb gründeten. Ein Blick in die Geschichte zeigt übrigens, dass den meisten der großen Erfindungen wie dem Rad, der Glühbirne oder auch dem Automobil keine große Zukunft prophezeit wurde. Am Ende behielten aber nicht die Zweifler:innen, sondern die Erfinder:innen Recht.
Nicht jede Idee ist ein Geniestreich
Bei allem Optimismus sei aber ebenfalls erwähnt, dass natürlich nicht jede Idee auch automatisch zum Erfolg werden muss. Und: Nicht jede Idee entwickelt sich zu mehr. Ich war zuvor auch 7 Jahre erfolglos. Heute zählt natürlich die Erfolgsgeschichte, aber ohne die lange „Durststrecke“ würd ich heute nicht über meine Story schreiben. Der Aufbau eines eigenen Geschäfts erfordert nicht nur eine gute Idee, sondern eben wie bereits geschrieben ebenso eine gute Ausarbeitung, Vorbereitung und das besagte notwendige Quäntchen Glück. Deshalb ist ein guter Businessplan unabdingbar, ebenso wie finanzielle Sicherheit, besonders in der Startphase. Sind diese Grundvoraussetzung gegeben, kann ich dich aber nur ermuntern, deine Idee auszuprobieren. Denn wie heißt es so schön: Alle sagten: „Das geht nicht.“ Und dann kam einer, der davon nichts wusste und es einfach gemacht hat. Ich denke grundsätzlich, dass es besser ist, etwas zu probieren und daran zu scheitern, als es niemals zu versuchen.
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