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Ralph Günther
exali-Gründer | Versicherungsexperte
Übers meeten von Goals und pushen von Deadlines

Marketing-Sprech: Die schlimmsten Formulierungen und warum Du ruhig darauf verzichten kannst

„Wenn du es einem Sechsjährigen nicht erklären kannst, dann hast du es selbst nicht verstanden.“ Dieses Zitat wird Albert Einstein zugeschrieben – und er hat nicht ganz unrecht. Ich ziehe eine einfache Erklärung jederzeit einer mit vielen Fachbegriffen vor. Deswegen lege ich auf der Website von exali auch besonderen Wert auf einfache Formulierungen und eine transparente Erklärung aller Versicherungsdetails. In den meisten Marketingabteilungen sieht das allerdings anders aus. Warum so viele Firmen auf Marketing-Sprech setzen, welche die schlimmsten Formulierungen sind und warum Du ruhig darauf verzichten kannst, dich in deiner Unternehmenskommunikation geschwollen auszudrücken, verrate ich dir heute.

Kamera läuft. Zeit für Marketing Blabla…
Kamera läuft. Zeit für Marketing Blabla…

Gutes Marketing ist eine Wissenschaft

Betriebswirtschaft ist nicht umsonst ein beliebtes Studienfach. Aber gute Werbung und gute Kalkulationen kann man auch jenseits von Universitäten erlernen. Die akute Umsetzung betriebswirtschaftlicher Interessen und Unternehmenskommunikation sind auf den ersten Blick allerdings oft nicht als Wissenschaft zu erkennen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass viele Marketer deswegen verklausulierte Terminologie verwenden. Denn wenn es klingt wie eine ernstzunehmende Disziplin, wird man doch bestimmt für voll genommen.

Die schlimmsten Formulierungen im Marketing

Zielgruppenorientiertes Marketing führt fast immer zum Ziel. Wäre es da nicht wunderbar, eine ganze Generation an Leuten gleichzeitig anzusprechen? Aber egal ob der Marketer von Digital Natives, der Generation Y oder Z spricht, eine Altersgruppe alleine macht noch keine Zielgruppe. Denk doch mal an deine Schul- oder Studienzeit zurück. Gibt es etwas, das alle deine Klassenkameraden gleichermaßen angesprochen hätte? Setzte also lieber auf die Interessen einer Zielgruppe als auf deren Altersstufe. Hier noch eine Liste weiterer wunderbar ausgehöhlter Terminologien:

Innovation

Wir haben eine Website und eine App. Sind wir jetzt nicht wunderbar innovativ? Keine Firma kommt vom Fleck, wenn sie sich nicht nach vorne bewegt, aber in Pressemitteilungen bezeichnet sich fast jedes einigermaßen moderne Unternehmen mittlerweile als innovativ. Wer seine Neuheiten im Detail vorstellt, erreicht am Ende immer mehr, als ein Schaumschläger mit schönen Worten.

Nachhaltig und Enkeltauglich

Spätestens seit diversen Umweltkatastrophen hat nicht nur die „Generation Greta“ Interesse an umweltfreundlichen Unternehmen. Und seien wir mal ehrlich, es wird auch höchste Zeit, der Klimawende etwas entgegenzustellen. Pseudo-besorgte Unternehmenskommunikation, so genanntes „Greenwashing“ hilft da leider kein Stück weiter. Gerade Konzerne sind wahre Meister des Grünformulierens, während sie gleichzeitig kaum etwas an ihrer Klimapolitik ändern.

Mit Anglizismen zum Erfolg

Jeder kennt mindestens einen Kollegen oder Geschäftspartner dessen halber Satz aus englischen Wörtern besteht. Klar, in einer globalisierten Welt sind viele Geschäftspartner und Tools englischsprachig, aber die Kunst besteht darin, dass für Kollegen und Verantwortliche (oder Stakeholder ;)) zu übersetzen. Gute Zusammenarbeit setzt voraus, dass die Kommunikation zwischen den Kollegen stimmt. Wer ständig Projects merged, Requirements meeted und Content pusht, riskiert, dass wichtige Details von Arbeitsaufträgen untergehen.

Umdenken beginnt beim Geschäftsführer

Das Traurige daran: Es gibt genügend Kunden bei denen Buzzwords gut funktionieren. Wenn ein Dienstleister USPs streamlined und KPIs pusht klingt er doch gleich so, als wäre er ein Meister seines Fachs. Wer das nachhaltig verändern will muss in der Geschäftsführung beginnen. Einfache Erklärungen haben nämlich ein schlechtes Image. Zu oft haben wir Angst davor als dumm dazustehen, wenn wir jemanden bitten, etwas in einfachen Worten zu erklären. Erst wenn der Chef auf Klartext besteht, trauen sich auch seine Angestellten.

Also nie wieder Marketing-Sprech?

Bei all der Kritik muss ich allerdings auch eine Lanze für die Unternehmenskommunikation brechen. Denn solange Kunden und Auftraggeber positiv auf solche Sprache reagieren, solange hat sie eine Daseinsberechtigung. Zudem sind echte Fachbegriffe nach wie vor gefragt, weil sie Experten helfen sich untereinander über komplexe Themen auszutauschen, ohne Zeit zu verschwenden. Fazit: Achte stets darauf, ob deine Kommunikation zielgerichtet und ehrlich ist, wenn jeder in deinem Unternehmen dasselbe unter einem seltsamen Begriff versteht, spricht nichts dagegen, diesen weiterhin zu verwenden. Setze in der Kommunikation mit Kunden auf echte Vorteile und Transparenz, nicht auf griffige Formulierungen. So gehören Missverständnisse und Augenrollen dann hoffentlich der Vergangenheit an 😉

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Über Ralph Günther

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Schnell, einfach und komplett online: So stellte ich mir als Versicherungsmakler den Abschluss einer Berufshaftpflicht für Freelancer und Selbständige vor.  Da kein Anbieter eine ansprechende Lösung hatte, setzte ich meine Idee 2008 selbst um und gründete die exali AG (damals exali GmbH). Über meine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse schreibe ich auf dem RGBlog.

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