Wenn ich an meine Anfangszeit als Solo-Selbständiger denke, dann hatte ich damals vor allem eines nicht: Zeit. Schon gar nicht, um umfangreiche und ausführliche Ratgeber zu lesen oder Workshops zu besuchen. Für dieses Problem gibt es mittlerweile eine perfekte Lösung: Podcasts. Nick Oestreich von Uplink, einem Kooperationspartner von exali, hat für uns eine Liste mit guten Podcasts für Freelancer:innen zusammengestellt, die ich in diesem Artikel mit dir teilen möchte
Podcasts – das perfekte Format für Freelancer:innen
Das Format Podcast ist meiner Meinung nach perfekt für Freelancer:innen, denn dieses Medium kannst du überall – im Zug, im Auto oder Abends daheim auf der Couch – konsumieren und dabei jederzeit pausieren oder nochmal anfangen. Das Medium habe ich persönlich jedoch erst so richtig für mich entdeckt, als ich 2021 ein paar Tage krank zu Hause lag und mich an die Empfehlung eines Freundes zu einem Podcast erinnerte. Fernsehen und das Tablet waren zu anstrengend für mich, das Format Podcast aber genau richtig!
Die Podcasts auf der Liste von Nick Oestreich richten sich an Freelancer:innen in den verschiedenen Stadien der Selbständigkeit – vom Start und dem Aufbau eines Kundenstamms bis hin zu Tipps, wie du als Freiberufler:in mehr Geld verdienen kannst. Der Übersichtlichkeit halber, habe ich die vorgestellten Podcasts deshalb (grob) nach Themenbereichen gegliedert.
Podcasts zum Start in die Selbständigkeit
Aller Anfang ist schwer – aber auch spannend und oft lohnenswert. Diese drei Podcasts beschäftigen sich vor allem mit Tipps und Erfahrungen zum Start ins eigene Business.
Megamutig
Der Name ist hier Programm. Megamutig ist ein Podcast der selbständigen Designerin und Illustratorin Margarethe „Maggie“ Prokofiev und richtet sich vor allem an andere Kreative. In den Folgen geht es vor allem darum, wie sich der Start in die Selbständigkeit im Kreativbereich meistern lässt – und welche Herausforderungen es dabei zu bewältigen gibt. Maggie lädt dazu zum einen andere Freelancer:innen aus dem Kreativbereich wie Grafikdesign oder Illustration ein und spricht aber auch über ihre eigenen Erfahrungen, gerade wenn es um Themen wie Perfektionismus, Social Media oder kreative Blockaden geht.
The Freelance Revolution Podcast
Ehrlichkeit siegt – das sollte der meiner Meinung nach der Untertitel dieses Podcasts sein. Leah Meyers und Sarah Duran scheuen sich darin nicht, auch Themen wie den Umgang mit schwierigen Kundinnen oder Kunden, die Bewältigung von Arbeitsbergen (oder deren Ausbleiben) und dem nagenden Gefühl, eigentlich doch gar nichts zu können (Imposter Syndrom). Die Folgen sind jeweils zwischen 25 und 45 Minuten lang und enthalten zahlreiche Tipps und Anregungen, wie sich das Leben als Freiberufler:in bewältigen lässt. Der Podcast ist in englischer Sprache verfügbar.
Lesetipp: Du überlegst dir, selbst einen Podcast für dein Business zu starten? Auf exali.de spricht Expertin Paula Thurm im Interview über die Vorteile des Podcast-Formates und gibt Tipps, wie du deinen Podcast als Marketing-Instrument nutzen kannst: Tipps für den eigenen Podcast.
Podcast über das (Berufs-)Leben als Freelancer:in
Der Start ist geglückt, dein Business läuft – jetzt heißt es dranbleiben und sich weiterentwickeln. Wenn ich in meinem bisherigen Berufsleben eines gelernt habe, dann das: Nichts ist so beständig wie die Veränderung. Die folgenden Podcasts konzentrieren sich deshalb auf Tipps, Anleitungen und Erfahrungsberichte aus dem Arbeitsalltag von Freelancer:innen.
Der Freelancer Podcast
Yannik Krohn ist selbst Freelancer und hat das Portal Goodlance gegründet. In seinem Freelancer Podcast verbindet er Stories und Interviews von Freelancer:innen mit nützlichen Tipps, die deinen Berufsalltag erleichtern können.
Der Uplink Podcast
Uplink ist ein Netzwerk für IT-Freelancer:innen, im Podcast geht es aber um allgemeine Themen wie beispielsweise Motivation, die Zusammenarbeit mit Recruiter:innen, Finanzen und auch Versicherungen für Freelancer:innen. So war meine Mitarbeiterin Sandra Löhning beispielsweise auch schon einmal zu Gast und sprach darüber, welche Versicherungen für Freelancer:innen Sinn machen. Die Podcast-Folgen sind teilweise auf Deutsch und Englisch verfügbar.
The Freelancer Talk
The Freelancer Talk ist grundsätzlich eine Plattform für Freelancer:innen aus dem kreativen Bereich – der gleichnamige Podcast bietet aber auch einige gute Tipps für alle anderen Branchen. Hier liegt der Fokus klar auf dem Bereich Marketing und Themen wie Social Media, Branding oder Self-Management. Die englischsprachigen Folgen sind alle zwischen 25 und 45 Minuten lang und bieten eine Mischung aus Interviews, Erfahrungsberichten und Diskussionsrunden.
Podcasts mit Coaching-Tipps für Freelancer:innen
Der Coaching-Bereich wird – leider – seit einigen Jahren immer wieder mit selbsternannten Lifestyle- oder Sales-Coaches geflutet, die dir in ihren Werbeanzeigen entweder das große Glück oder das große Geld (oder beides) versprechen. Richtiges Coaching findet aber abseits solcher Plattitüden und leeren Versprechungen statt und bietet dir in der Regel auch einen echten Mehrwert für dein Geld. Die folgenden Podcasts sind allesamt kostenlos, dafür aber voller guter und sinnvoller Tipps für Freelancer:innen und Selbständige, die sich zudem auch gut umsetzen lassen.
Der Finally Freelancing Podcast
Finally Freelancing ist ein deutsches Beratungs-Portal, dass sich vor allem auf den finanziellen Aspekt des Freiberufler-Daseins konzentriert, Kernzielgruppe sind dabei Designer:innen, Developer und Marketing-Dienstleister:innen. Im Podcast geht es ebenfalls vorrangig darum, wie du als Freelancer:in dein Einkommen steigern kannst. Zwar sollen primär Freelancer:innen aus dem kreativen Bereich angesprochen werden, die Folgen enthalten dennoch auch wertvolle Tipps für Selbständige aus anderen Branchen.
Freelance Cake
Wie vermeide ich Diskussionen ums Honorar? Wie verdiene ich mit meinen Werken Geld? Wie positioniere ich mich richtig? All diese – und viele weitere Fragen – beantwortet Austin L. Church in seinem Freelance Cake Podcast. Das Schöne an dabei: Jede Folge dauert nur etwa 15 Minuten und enthält Tipps, die sich schnell und leicht umsetzen lassen. Das einzige „Manko“: Der Podcast ist nur auf Englisch verfügbar.
BossYourself
Lynn Kühner hat selbst die Erfahrung gemacht, dass du dich als frischgebackene Freelancer:in oft „durch einiges durchwurschteln musst“. Um anderen diese Erfahrung zumindest zu erleichtern, bietet sie in ihrem deutschsprachigen Podcast BossYourself Tipps und Anleitungen zu administrativen Themen wie: Steuern, Altersvorsorge, Krankheit, Nebenjob oder Scheinselbständigkeit. Dazwischen gibt es auch immer wieder Folgen mit Motivationstipps und Interviews, die das Ganze zu einem unterhaltsamen Gesamtwerk machen.
Freelance to Founder
Live Coaching ist der Untertitel des Freelancer to Founder Podcasts des US-Netzwerkes Millo. Allen die gutes Englisch sprechen, beziehungsweise verstehen kann ich diesen Podcast nur wärmstens empfehlen, denn: Neben längeren und ausführlichen Podcasts mit Gästen aus verschiedenen Bereichen zu Themen wie Preisgestaltung, Work-Life-Balance, Spezialisierung oder Startschwierigkeiten, gibt es hier auch immer wieder kurze 10 bis 20 Minuten lange Folgen, die sich mit Fragen von Zuhörer:innen beschäftigten.
Podcasts für Freelancer:innen aus dem Kreativ-Bereich
Kreative Freelancer:innen sind kreativ – eigentlich selbstverständlich. Tatsächlich gibt von und für Kreative einige Podcasts, die sich aber durchaus auch für branchenfremde Freiberufler:innen lohnen.
Foto & Video Freelancer Podcast
Philipp Posmyk ist selbst Freelancer und hat laut eigenen Angaben seine erste Firma bereits im Alter von 14 Jahren gegründet. Im Foto & Video Freelancer Podcast fokussiert er sich auf Tipps und Guides für kreative Freelancer:innen. Die Themen der 10- bis 15-minütigen Folgen sind unter anderem: Zeitfresser eliminieren, Produktivität steigern, sich als Fotograf:in oder Filmemacher:in selbständig zu machen oder Telefonakquise.
INFLZR Podcast
Wie der Name bereits vermuten lässt, geht es im INFLZR-Podcast um Content Creator. Petru Leuthold interviewt dabei jede Woche Influencer:innen, aber auch Agenturen oder Unternehmen, die für oder mit den Content Creators arbeiten. So haben beispielsweise auch bereits die exali-Mitarbeiterinnen Daniela Reichert (Folge 27 über den Kanal Twitch) und Sandra Löhning (Folge 18 über berufliche Risiken und Absicherung von Influencer:innen) mitgemacht. Der Podcast bietet somit sowohl für Influencer:innen, aber auch Agenturen und Freelancer:innen aus dem Bereich Social Media einige gute Themen und Anreize.
Fazit: Viel zu hören und zu lernen
Wie bereits eingangs geschrieben, bin ich mittlerweile ein großer Fan des Formates Podcast – eben weil es sich perfekt zwischendurch konsumieren lässt. Ich habe aber auch festgestellt, dass ich mich mit einem Podcast sogar länger beschäftigen kann, als die Aufmerksamkeitsspanne bei mir zum Beispiel für ein YouTube Video reicht. Was mir darüber hinaus beim Durchhören der verschiedenen Podcasts besonders gefallen hat, ist die Tatsache, dass sich trotz teils überschneidender Themengebiete in jedem auch etwas Neues lernen lässt. So hat sich etwa ein Format mehr auf Marketing fokussiert und das andere auf generelle Themen wie Zeitmanagement oder Motivation. Einige waren kurze und knackige Folgen, anderen lange und ausführliche Diskussionen oder Interviews. Insgesamt muss ich feststellen, dass auch ich als „alter Hase“ doch noch einiges lernen dürfte.
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