Im jüngsten SOLCOM Online Magazin veröffentlichte das auf die externe Projektunterstützung spezialisierte Unternehmen die Ergebnisse einer Umfrage, bei der 229 IT-Freelancer Antworten rund um das Thema „Haftungsrisiken und Absicherung über eine Berufshaftpflichtversicherung“ gegeben haben. Ich wurde gebeten, dazu in einem eigenen Artikel einen ausführlichen Kommentar zu schreiben – ebenfalls in voller Länge nachzulesen auf der SOLCOM-Website.
Ich möchte mich nicht wiederholen, an dieser Stelle aber nochmals ein paar Zahlen und Folgerungen herausstellen, die sich mit meinen praktischen Erfahrungen nahezu vollständig decken.
Berufshaftpflichtversicherung oder nicht: Die wichtigsten Zahlen
- 49,1 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage besitzen keine IT-Haftpflichtversicherung bzw. Berufshaftpflichtvericherung.
- Knapp ein Viertel der Teilnehmer ohne Berufshaftpflichtversicherung plant, in nächster Zeit eine Betriebshaftpflichtversicherung – sogar 20,7 Prozent eine spezifische IT-Haftpflichtversicherung abzuschließen.
- Von 54,5 Prozent wurde bereits einmal von einem Auftraggeber eine IT-Haftpflichtversicherung / Betriebshaftpflichtversicherung gefordert.
- Immerhin 13,3 Prozent derjenigen, die eine IT-Haftpflichtversicherung / Berufshaftpflichtversicherung sinnvoll finden, sehen einen Wettbewerbsvorteil in der Absicherung des Auftraggebers.
- 74,9 Prozent wissen nicht, dass sie nach der Dienstleister-Informationspflichtenverordnung DL-InfoV verpflichtet sind, ihre Auftraggeber ungefragt über das Bestehen der Berufshaftpflichtversicherung zu informieren.
Berufshaftpflichtversicherung oder nicht: Die wichtigsten Erkenntnisse
Die Umfrage hält natürlich auch in diversen Details den einen oder anderen interessanten Hinweis bereit (so fordern zwar 54,5 Prozent der Auftraggeber eine Haftpflichtversicherung, die Höhe der Versicherungssumme ist 31,4 Prozent egal), jedoch scheinen mir drei generelle Beobachtungen für das Thema „Absicherung“ von entscheidender Bedeutung:
- Noch ist das Bewusstsein bei IT-Freelancern und -Dienstleistern für die Risiken möglicher Schadensfälle etwas unterentwickelt – es wächst aber kontinuierlich.
- Neben dem Schutz des Privatvermögens bei Schäden wird der Abschluss einer IT-Haftpflichtversicherung zunehmend motiviert durch
a. die Abhebung im Wettbewerb durch ein Zusatz-Argument gegenüber Kunden und
b. die Forderung der Auftraggeber nach entsprechender Haftpflichtversicherung.
Daraus resultieren auch aus der SOLCOM-Umfrage die drei Hauptforderungen an eine Berufshaftpflichtversicherung:
- Sie muss den IT-Freiberufler und -Dienstleister mit seinen spezifischen Geschäftsmodellen und beruflichen Rahmenbedingungen sinnvollen Versicherungsschutz im Schadensfall bieten.
- Sie muss die Forderungen der Endkunden und/ oder Projektvermittler an den nachzuweisenden Versicherungsschutz erfüllen (z.B. entsprechende Versicherungssummen für Vermögensschäden).
- Sie muss auch als Marketinginstrument gegenüber potentiellen Auftraggebern einsetzbar sein.
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