Rekord! Nie waren IT-Freiberufler so gefragt wie im Jahr 2014 – das hat der Projektvermittler GULP nach einer Erhebung der Auftragszahlen von Januar bis August verkündet. Seit dem Einbruch der Zahlen im Jahr 2009,bedingt durch die Finanzkrise,wächst die Branche wieder kontinuierlich und hat auch in diesem Jahr die Zahlen aus dem Vorjahr getoppt. „Ran an den Speck“ heißt es also für freiberufliche IT- und Engineering-Experten.
Über mein Versicherungsportal exali.de betreue ich mittlerweile mehrere Tausend Freiberufler in beruflichen Haftpflichtfragen. Daher interessiert es mich natürlich brennend, warum Unternehmen so gerne Freiberufler mit IT-Projekten betrauen, wie sich die Stundensatzforderungen der IT-Freelancer durch diese Entwicklung verändert haben bzw. es noch tun werden. Die GULP Studie ist dabei ein guter Gratmesser und daher heute Thema auf dem RGBlog.
Fachkräftemangel vs. Outsourcing
Immer mehr Unternehmen beauftragen externe IT-Experten. Das zeigt die im September veröffentlichte GULP Marktstudie über die Nachfrage auf dem IT-Projektmarkt.
Die steigende Nachfrage nach Fachkräften in diesem Bereich ist nicht weiter verwunderlich: Noch schreitet die Technologisierung von Prozessen und die Nutzung von IT-Systemen in allen Geschäftsbereichen voran. Warum für IT-Projekte in Unternehmen keine internen Mitarbeiter eingesetzt werden,kann zweierlei Gründe haben: Einerseits können aufgrund des Fachkräftemangels auch im IT-Sektor Stellen teilweise nicht besetzt werden, andererseits ziehen es manche Unternehmer vor, die IT outzusourcen und externe Unterstützung für Projekte anzufordern.
Die GULP-Studie stellt grafisch die Entwicklung der Auftragszahlen über die GULP-Plattform dar. Dabei ist zu erkennen, dass die Zahlen seit 2004 stets angestiegen sind – mit einer einzigen Ausnahme: Im Krisenjahr 2009.
Rekordjahr 2014
Es war bisher ein gutes Jahr für die IT-Freiberufler in Deutschland: Im ersten Halbjahr 2014 waren mehr als 86.000 Aufträge an die bei GULP registrierten IT- und Engineering-Profis verschickt worden–dieser Wert liegt 20 Prozent über dem Durchschnittswert der vergangenen fünf Jahre. Auch im Juli und August konnten Rekordwerte verzeichnet werden. Stolze 16.036 Projektanfragen wurden im Juli verschickt – der höchste Wert seit der Gründung von GULP im Jahr 1996!
Parallel dazu hat sich auch der Durchschnittswert der Stundensatzforderungen von freiberuflichen IT-Experten verändert: 76 Euro pro Stunde kostet demnach ein über GULP beauftragter Spezialist. Das ist ein Euro mehr als im Vorjahr und 12 Euro mehr als noch 2004.
IT-Markt: Ein Markt mit Zukunft
Auch im restlichen Jahr 2014 dürften sich die ITler über steigende Auftragszahlen freuen! Der IT-Verband Bitkom prognostiziert in seinem Branchenbarometer ein erfolgreiches zweites Halbjahr. 81 Prozent der IT-Unternehmen rechnen demnach mit steigenden Umsätzen für diesen Zeitraum. Auch sorgt die wieder anziehende deutsche Wirtschaft für Aufträge.
Trotz der rosigen Lage des Arbeitsmarktes sind IT-Freiberufler weiterhin stark gefordert: Immer neue technische Errungenschaften, neuartige Soft- oder Hardware sorgen ununterbrochen für neue Herausforderungen und Risiken im Business. Und auch der Gesetzgeber ist mit den aktuell diskutierten Veränderungen häufig kontraproduktiv. Daher bleibt meine Arbeit bei exali.de und der Austausch mit Euch Freiberuflern sicherlich spannend 😉
Weiterführende Informationen:
- Lohnt sich die Arbeit als Freiberufler? Die GULP Stundensatzumfrage 2014 deckt auf
- Zwischen Gründerförderung, Pflichtrente und nackten Zahlen: Susanne Schödl von GULP zu Herausforderungen für Freelancer im IT-Marktumfeld 2014
- Versicherungswirtschaft-Magazin: Haftungsrisiken in IT und Telekommunikation