Beim Begriff Influencer denken die meisten an hippe Mädels oder Jungs, die ihre Einkäufe vor laufender Kamera auspacken oder die neueste Creme testen. Aus diesem Grund meinen viele auch, dass Influencer-Marketing nur etwas für Großkonzerne ist, weil sich kleine Unternehmen und Start-ups die Top-Influencer ohnehin nicht leisten können. Aber weit gefehlt: Influencer sind mehr als Bibi, Dagi Bee, Sarah Harrison und Co und Influencer-Marketing kann jeder für sich nutzen…
Hier erfahrt ihr, warum Markenbotschafter für jeden was sind und wie ihr die passenden für euch findet…
Was sind Influencer?
Wenn ihr Influencer für euer Unternehmen und eure Produkte oder Dienstleistungen finden wollt, müsst ihr euch erst einmal von dem festgefahrenen Bild eines Influencers verabschieden. Denn Influencer sind nichts anderes als Meinungsbildner (Engl. „to influence“ = beeinflussen), die auf einem bestimmten Gebiet als Experten und Vorbilder fungieren und auf Grund ihrer vielen Follower in Sozialen Medien eine hohe Reichweite und Glaubwürdigkeit haben. Demnach muss ein Influencer nicht berühmt sein, sondern kann einfach einen sehr erfolgreichen Blog zu einem bestimmten Thema betreiben.
Wie ihr den richtigen Influencer für euch findet…
Um den richtigen Influencer für euch zu finden, müsst ihr zunächst die Ziele definieren, die ihr mit Influencer-Marketing erreichen wollt. Denn je nachdem, ob ihr ein neues Produkt bewerben, euren Umsatz steigern oder mehr Reichweite bekommen wollt, eignet sich eine andere Plattform und damit ein anderer Influencer für euch. Geht es beispielsweise um ein Produkt, ist ein Video auf YouTube sinnvoll, geht es um SEO eignet sich ein Blogger als Influencer, geht es um Bekanntheit und Reichweite ist ein erfolgreicher Instagrammer die richtige Wahl.
Wenn ihr wisst, auf welche Plattform ihr euch konzentrieren wollt, könnt ihr euch auf die Suche nach dem richtigen Influencer für euch machen. Vielleicht habt ihr ja schon jemanden im Kopf, der euch in eurer Branche aufgefallen ist und der gut zu euch passt. Ist das nicht der Fall, müsst ihr recherchieren: In Sozialen Medien, auf Blogs, über Suchmaschinen. Wer hat sich in eurem Bereich einen Namen gemacht, wer gilt als Experte? Eine gute Möglichkeit ist auch die Hashtag-Suche. Gebt bei Instagram oder Twitter einfach zu euch passende Hashtags ein und schaut, welche User dazu häufig etwas posten und viele Follower haben.
Ihr habt keine Lust, selbst nach einem passenden Influencer zu suchen? Mittlerweile gibt es viele Agenturen und Plattformen, die Influencer vermitteln, zum Beispiel reachhero (Online-Marktplatz für Micro- und Makro-Influencer Kampagnen), hashtaglove (Full-Servie Influencer Marketing Plattform) oder Influma (Influencer-Suchmaschine). Hier findet ihr weitere Tools, die euch bei der Suche helfen können.
Habt ihr bereits einen Kandidaten im Blick, solltet ihr euch folgende Fragen stellen, bevor ihr euch endgültig entscheidet:
- Welchen Ruf hat der Influencer? Bietet er hochwertige Inhalte für einige wenige Partner oder macht er ohne erkennbare Struktur für jeden und alles Werbung?
- Welche Reichweite erzielt er und wie viele Follower hat er?
- Passt der Influencer wirklich zu eurem Unternehmen und eurer Marke und kann er aus Überzeugung für euch eintreten? (im Rahmen einer Studie der Medienagentur Wavemaker sagten 74 Prozent der Befragten, dass es für sie der größte Negativfaktor in Sachen Glaubwürdigkeit ist, wenn Influencer mit Unternehmen kooperieren, die nicht zu deren Image passen).
- Wie reagieren User auf die Posts des Influencers und wie kommuniziert dieser mit seinen Followern? Antwortet er schnell auf Fragen und geht er auf Kommentare ein?
Hier seht ihr, welche Eigenschaften für die Glaubwürdigkeit von Influencern wichtig sind:
Wie Influencer-Marketing funktioniert
Habt ihr den passenden Influencer für euch gefunden und kontaktiert, solltet ihr unbedingt alle Erwartungen und Leistungen vertraglich festhalten. Welchen und wie viel Content produziert der Influencer, wann wird was und wie oft gepostet? Bei wem liegen die Nutzungsrechte für die erstellten Inhalte? Ein Vertrag zwischen euch und dem Influencer ist wichtig und sollte die grundlegenden Vereinbarungen enthalten. Jedoch solltet ihr dem Influencer auf keinen Fall alles vorschreiben und ihm möglichst viel Freiraum lassen. Denn er ist ja schließlich erfolgreich geworden, weil er authentisch und glaubwürdig ist und das Vertrauen seiner Follower hat. Und die würden es sofort merken, wenn er auf einmal zu werblich formuliert oder seinen Stil verändert.
In der Regel bezahlt ihr für den Content, den der Influencer für euch bereitstellt. Es macht Sinn, die Kooperation über mehrere Wochen oder Monate laufen zu lassen, damit die Follower sich an eure Zusammenarbeit gewöhnen können und die Glaubwürdigkeit des Influencers im Zusammenhang mit eurer Marke und eurem Unternehmen steigt.
Während der Zusammenarbeit solltet ihr immer wieder kontrollieren, wie erfolgreich die Marketing-Kampagne ist. Das heißt, wie viele Follower wurden erreicht? Wie oft wurden Beiträge und Posts kommentiert, geteilt, geklickt oder geliked?
Influencer-Facts
- Influencer gewinnen immer mehr an Bedeutung. Laut einer Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) gaben 60 Prozent der Befragten zwischen 14 und 29 Jahren an, ein von einem Influencer beworbenes Produkt gekauft zu haben. Bei den 30- bis 49-Jährigen waren es 52 Prozent.
- Die Top3-Influencer-Themen sind Essen/Kochen/Ernährung (44 Prozent aller Social-Media-Nutzer), Technik/Unterhaltungselektronik (34 Prozent) und Reisen/Urlaub (32 Prozent)
- Laut einer Statista-Umfrage halten 57 Prozent der Marketing-Experten halten Influencer-Marketing für glaubwürdig (zum Vergleich: Öffentlichkeitsarbeit 54 Prozent, Content-Marketing 50 Prozent)
- Weitere Fakten und Zahlen rund um Influencer findet ihr hier.
Influencer-Marketing: Vorteile für kleine Unternehmen und Start-ups
Nur wenige Influencer sind Stars, die Millionen verdienen und die sich daher nur Großkonzerne leisten können. Influencer-Marketing ist grundsätzlich für jeden etwas, der sich und seine Marke bekannter machen und seine Reichweite erhöhen will. Ihr braucht daher nicht viel Budget, um mit Influencern zusammenzuarbeiten. Außerdem nehmen euch Influencer Arbeit ab, indem sie Content produzieren und ihr erreicht eure konkrete Zielgruppe ohne große „Streuverluste“.
Für kleine Unternehmen sind vor allem sogenannte Micro Influencer interessant. Das sind Influencer, die unter 100.000 Follower haben und statt der Masse eine Nische bedienen. Unternehmen erkennen zunehmend den Wert dieser Micro Influencer und arbeiten lieber mit mehreren von diesen zusammen, als mit einem großen Star. Denn wer mit einem Influencer kooperiert, der 50 Millionen Follower hat, erzielt zwar eine hohe Reichweite, erreicht aber auch eine sehr breite Zielgruppe, die mit dem angebotenen Produkt oder der Dienstleistung vielleicht überhaupt nichts am Hut hat. Wer dagegen mit Micro Influencern zusammenarbeitet, erreicht die User, die er auch erreichen will.
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