Ihr veröffentlicht voller Stolz eure Produktseite, euren Blog oder eure Website. Es ist klar: Hier steckt euer ganzes Herzblut drin. Und trotzdem will und will einfach nichts funktionieren: Der Warenkorb bleibt leer, Leser bleiben aus, Klicks lassen auf sich warten. Eure Rettung: Vielleicht der A/B-Test?! Mit ihm könnt ihr testen, welche Variante einer Seite besser ankommt. Doch was, wenn auch der A/B-Test nicht die gewünschten Ergebnisse liefert? Dann habt ihr dabei vielleicht einen der fünf häufigsten Fehler gemacht…
… und welche das sind, verrate ich euch jetzt 😉
Fehler #1: Die Ergebnisse des A/B Tests ignorieren
Was, wenn sich eure Vorstellungen nicht mit denen des Kunden decken? Das heißt, wenn ihr die Variante A super findet, der Test aber ergibt, dass die Kunden Variante B bevorzugen? So schmerzhaft es auch sein kann, der A/B-Test soll euch helfen und ist kein Angriff auf eure Idee. Deshalb solltet ihr die Ergebnisse ernst nehmen und auch dann umsetzen, wenn euer persönlicher Geschmack euch etwas anderes sagt. Kurz gesagt: Das Ergebnis des A/B-Tests nicht ignorieren, nur weil es nicht der eigenen Meinung entspricht.
Fehler #2: Nach dem A/B Test mehr verbessern als nötig
Wenn man schon mal dabei ist…? Bloß nicht! Es ist keine Lösung, alles über den Haufen zu werfen, wenn mal der Erfolg ausbleibt. Übermäßig viele Tests und Veränderungen kosten nur Geld, Zeit und Nerven. Versucht stattdessen, klare Ziele und Fragestellungen zu definieren.
Seit wann läuft das Geschäft nicht mehr rund? Welche Faktoren könnten dazu geführt haben, dass der Gewinn ausbleibt? Ist die Website womöglich verwirrend und unübersichtlich gestaltet? Konzentriert euch auf einzelne Fragestellungen und tastet euch so an eine Lösung heran, statt wild drauflos zu testen. Denn am Ende wisst ihr so nicht mehr, welche der vielen Tests sich vielleicht gegenseitig beeinflusst haben und seid dadurch der Lösung des Problems nicht näher gekommen.
Fehler #3: A/B-Testzeiträume falsch einschätzen
Die Dauer eines A/B-Tests kann ausschlaggebend für seine Ergebnisse sein. Läuft der Test zu kurz, kann er nicht genügend aussagekräftige Informationen liefern. Dauert der Test zu lange, kann er potenzielle Kunden verschrecken, da sie immer wieder wechselnde und teilweise „schlechtere“ Versionen eurer Arbeit sehen. Ihr seid unsicher, wie lange der Test laufen soll? Nutzt kostenlose Online-Rechner wie den von VWO, um zu berechnen, ob eure bisherigen Ergebnisse schon ausreichen.
Fehler #4: Stammkunden mit dem A/B-Test vor den Kopf stoßen
Der A/B-Test soll zeigen, warum kein neues Geschäft aufkommt. Stammkunden, die euch und eure Produkte schon kennen und mögen, würdet ihr durch den Test nur verwirren und vielleicht sogar abschrecken. Deshalb: Besser an (potenziellen) Neukunden testen. Schließlich wollt ihr verstehen, wieso nicht gekauft, geklickt und gelesen wird.
Fehler #5: Nacheinander testen
Damit der A/B-Test hilfreiche Ergebnisse liefert, müssen beide Versionen unter exakt den gleichen Faktoren verglichen werden. Testet ihr nacheinander, können unvorhersehbare Umstände (zum Beispiel saisonal bedingte Kaufentscheidungen) dazu führen, dass ihr zu einem falschen Schluss kommt – so bringt der Test leider nichts und ihr lauft Gefahr, etwas zu verändern, was keinen Mehrwert bringt..
Der A/B Test ist geschafft – und nun?
Der A/B-Test kann euch helfen, zu verstehen, warum euer Produkt oder eure Seite nicht so erfolgreich ist, wie geplant. Oft können kleine Veränderungen, zum Beispiel eine Anpassung des Designs, ausschlaggebend sein. Aber vergesst nicht: Der A/B-Test ist nur ein Werkzeug. Es liegt an euch, dieses Werkzeug sinnvoll anzuwenden, um eure Ziele zu erreichen. Es gilt, nochmal einen scharfen, möglichst objektiven Blick auf euren Content zu werfen – habt ihr wirklich alles getan, was ihr tun könnt? Lasst euch nicht den Schlaf rauben, sondern nutzt den A/B-Test, um das Beste aus euch und eurem Produkt oder eurer Website rauszuholen :-).
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