Es war im Sommer 2005, als Steve Jobs die Bühne betrat. Seinen charakteristischen schwarzen Rollkragenpulli hatte der geniale Kopf hinter Apple gegen einen Talar eingetauscht. Er trat vor das Rednerpult auf dem Campus der Stanford-University – und hielt seine wohl emotionalste und persönlichste Rede.
Er erzählte die drei Geschichten seines Lebens – von seiner schweren Jugend, von Träumen, dem absoluten Willen, etwas zu erreichen, von der Liebe, von Tod und Krankheit. Worte, die im Angesicht seines kürzlich Rücktritts aktueller sind, denn je. Mein Fundstück der Woche.
Und da steht Jobs vor den Absolventen der wohl bekanntesten und angesehensten Universität der Welt. Er, der selbst das College mit 17 Jahren geschmissen hat. Seine Rede ist ein Ausflug in die Vergangenheit. In das Leben von einem, der zuerst nicht wusste, was er damit wirklich anfangen soll. Aber auch von einem, der schließlich das gefunden hat, was er liebt – den seine Rückstöße stets nach vorne gebracht haben.
Es ist die Geschichte von Steve Jobs, dem Begründer des Computerzeitalters, dem genialen Kopf hinter Apple, dem Mann der Ideen und Innovationen. Es ist die Geschichte von der Suche nach dem, was man liebt im Leben, was wirklich wichtig ist.
Jobs beginnt mit seiner Jugend. Jenem Lebensabschnitt, in dem die meisten Menschen herausfinden wollen, was ihr Weg ist. Jobs wusste das nicht. Und auch das College konnte ihm keine Idee davon vermitteln. Also schmiss er hin.
Einfach, erzählt Jobs, war das allerdings nicht: Aus Geldmangel schlief er bei Freunden auf dem Boden, sammelte leere Colaflaschen für Essengeld und lief kilometerweit quer durch die halbe Stadt zum Hare-Krishna-Tempel, weil dort das Essen umsonst war.
Es war die Zeit, in der er sich versuchte, sich ausprobierte – und die Vielseitigkeit kennenlernte. „You have to trust in something – your gut, destiny, life, karma, whatever. This approach has never let me down, and it has made all the difference in my life“, sagt Jobs.
Die zweite Geschichte ist die von Apple – und dem Verlust. Jobs erzählt, wie er mit Steve Wozniak Apple in der Garage seiner Eltern gründete. Wie die Firma innerhalb von zehn Jahren zu einem zwei Milliarden schweren Unternehmen mit mehr als 4.000 Mitarbeitern anwuchs. Und wie er dann, mit 30 Jahren, plötzlich von Apple gefeuert wurde. Jenem Unternehmen, das er selbst gegründet hatte.
Für ihn ein Trauma. Jobs erzählt, wie er nicht mehr wusste, was er tun sollte. Dass er mit dem Gedanken spielte, einfach wegzurennen. Doch wie es im langsam dämmerte, dass er wieder von vorne anfangen musste – und auch wollte.
In den nächsten fünf Jahren gründete er das Unternehmen NeXT, das heute weltweit erfolgreichste Animationsstudio Pixar und verliebte sich in seine Frau Laurence. Später kaufte Apple NeXT – und Jobs kehrte zu Apple zurück.
„I didn`t see it then, but it turned out that getting fired from Apple was the best thing that could have ever happened to me“, sagt Jobs über diese Zeit. Es sei die bittere Medizin gewesen, die der Patient gebraucht hatte.
Denn es war die Zeit in der er sich darüber bewusst geworden sei, dass der einzige Weg, großartige Arbeit leisten zu können, der sei, das zu lieben, was man tut.
Doch auch zu lieben, was man tut, ist keine Garantie. Bauchspeicheldrüsenkrebs – 2004 habe er diese Diagnose bekommen, erzählt Jobs den Stanford-Absolventen. Und mit ihr den Rat, nach Hause zu gehen – alles zu regeln. „Which is doctor`s code for prepare to die“, sagt Jobs.
Doch er konnte operiert werden – und hoffe nun, seine Krankheit sei überstanden, sagte er zu den frischgebackenen Absolventen. Es ist der wohl berührendste Moment seiner Rede, als er den jungen Menschen mit auf den Weg gibt:
„And yet death is the destination we all share. No one has ever escaped it. And that is as it should be, because Death is very likely the single best invention of Life. It is Life`s change agent. It clears out the old to make way for the new. Right now the new is you, but someday not too long from now, you will gradually become the old and be cleared away. (…)Your time is limited, so don’t waste it living someone else’s life. Don’t be trapped by dogma — which is living with the results of other people’s thinking. Don’t let the noise of others‘ opinions drown out your own inner voice. And most important, have the courage to follow your heart and intuition.”
Heute, sechs Jahre später, hat Steve Jobs Platz für Neues geschaffen: Ende August gab er seinen Rücktritt als CEO von Apple bekannt.
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