Hintergründe

Nie mehr Ärger mit der Datenschutzerklärung in DSGVO-Zeiten? Testbericht zu „Avalex“

Die DSGVO ist da und mit ihr Verwirrung, Unsicherheit und viel Galgenhumor. Horrorszenarien von Millionen-Bußgeldern oder stapelweisen Abmahnungen wabern durch sämtliche Abteilungen. Besonders Datenschutzerklärungen auf Websites sorgen dafür, dass Unternehmer ins Schwitzen geraten. Auch bei mir – aber Gott sei Dank nur vorübergehend, denn für meinen Blog habe ich auf die automatisierte Datenschutzerklärung von Avalex gesetzt…

Keine gute Idee: In Zeiten der DSGVO über den Datenschutz hinwegsehen

Was die kann und ob sich die Investition lohnt, das sag ich euch in meinem heutigen Blogartikel 😉

Ein kleiner Kommentar bevor es ins Detail geht: Ich schreibe diesen Artikel, weil ich selbst gute Erfahrungen mit Avalex gemacht habe und glaube, dass viele Selbständige mit der Umsetzung der DSGVO Probleme haben. Ich bekomme keine Provision oder Bezahlung für diesen Artikel.

DSGVO-konforme Datenschutzerklärung: Was ist Avalex?

Nicht erst seit DSGVO-Zeiten brauchen gewerblich genutzte Webseiten eine Datenschutzerklärung. Avalex, ein Start-Up zweier Rechtsanwälte (Niklas Plutte aus Mainz und Gero Wilke aus Freiburg), stellt diese automatisiert zur Verfügung. Das heißt, für über 300 der am häufigsten genutzten Dienste gibt es eigene Rechtstexte. Diese werden nach einem kurzen Check der Website zu einer Datenschutzerklärung zusammengefasst und per Plugin in alle gängigen CMS-Systeme wie WordPress, Typo3 und Joomly sowie seit neuestem auch für Shopsysteme (beispielsweise Magento, Shopware und Oxid) integriert.

Sehr praktisch: Einmal eingebunden, wird die Datenschutzerklärung immer  automatisch auf dem aktuellen Stand gehalten. Und es gibt noch ein „Schmankerl“ obendrauf: Avalex bietet nämlich auch einen Abmahnkostenschutz. Dieser übernimmt bei einer berechtigten Abmahnung die Kosten für den eigenen und den gegnerischen Anwalt sowie gegebenenfalls anfallende Gerichtskosten.

Installation und Integration: Wie funktioniert`s?

Wenn ihr jetzt denkt, „super, das will ich auch“, dann kann ich euch sagen – nichts leichter als das! Unter www.avalex.de könnt ihr eure Homepage auf Dienste überprüfen lassen, die datenschutzrechtlich bedenklich sein könnten. Dazu gehören beispielsweise Google Analytics oder verschiedene Social Media Plug-Ins. Nach einem Ampelsystem werden diese danach gegliedert, inwieweit sie datenschutzkonform sind.  Obendrauf gibt`s Hinweise, wie ihr einen kritischen Dienst abmahnsicher gestalten könnt.

Kleiner Tipp: Der Schnellcheck lässt sich auch ohne Avalex-Abo nutzen, um die eigene Seite kostenlos zu überprüfen ;-).

Ist eure Seite erstmal überprüft, müsst ihr euch kostenpflichtig registrieren. Ohne Onlineshop kostet euch Avalex pro Domain 119 Euro im Jahr, mit Onlineshop 169 Euro. Nach der Registrierung  lassen sich auch Dienste und Programme, die noch nicht erkannt wurden, einbinden. Alle weiteren Informationen, die für die Generierung der Datenschutzerklärung benötigt werden, könnt ihr innerhalb von wenigen Minuten zusammenstellen und eingeben. Zum Schluss zeigt Avalex eine Vorschau eurer Datenschutzerklärung an, die ihr bei Bedarf noch individuell erweitern könnt.

Dann müsst ihr die Datenschutzerklärung nur noch auf eure Website bringen. Das funktioniert per Plug-In, das ihr für alle gängigen CMS-Systeme herunterladen könnt. Mit dem Code-Schnipsel „avalex“ lässt sich das Datenschutzdokument auf einer beliebigen Seite einbinden. Aus eigener Erfahrung kann ich euch sagen: Die Installation ist sehr einfach und kann auch von technischen Laien problemlos bewältigt werden 😉

Welche Vor- und Nachteile hat Avalex?

Für mich ist der größte Pluspunkt von Avalex, dass sich die Datenschutzerklärung automatisch an die aktuelle Gesetzeslage anpasst. Wir wissen ja nie, was datenschutzrechtlich noch so alles auf uns zukommt. Und so kann ich mich zumindest einigermaßen entspannt zurücklehnen. Denn einmal installiert, wird jede gesetzlich notwendige Änderung automatisch eingespielt. Werden auf der Website potenziell kritische Plug-Ins (wie beispielsweise ein Facebook-Plug-In) installiert, könnt ihr  den gesamten Fragebogen nochmal durchgehen und die Datenschutzerklärung wird entsprechend angepasst.

Kleiner Minuspunkt von mir: Wann Änderungen gespeichert werden, könnte klarer angezeigt werden. Ein „Abspeichern“-Button wäre hier hilfreich. (Edit: Auf Anfrage bestätigte mir Niklas Plutte, dass Änderungen bei jedem Weiterklicken gespeichert werden.)

Der Fragenkatalog wird gerade auch noch erweitert. Ein Beispiel: Zum Zeitpunkt der Installation gab es im Bereich „Betreiben Sie einen Blog?“ lediglich 2 Fragen, eine Woche später ist noch eine dritte (Speichern Sie die IP-Adresse bei Absenden eines Kommentars?) dazugekommen.

Aber keine Angst: Wenn weitere Fragen dazukommen, die ihr noch beantworten müsst, bekommt ihr eine Mail.

„Schmankerl“ obendrauf: Der Abmahnschutz

Noch ein Grund, weshalb ich mich für Avalex entschieden habe, war der Abmahnschutz. Dieser umfasst den kompletten allgemeinen Teil der Datenschutzerklärung und alle Dienste, Tracker, Social-Media-Plug-Ins etc., die als rechtskonform eingestuft werden. Für Dienste, die in der Avalex-Farbampel als gelb oder sogar rot eingestuft werden, wird – logischerweise – kein Schutz gewährt. Im Falle dieses Blogs waren die Ausschlusskriterien unproblematisch – bei komplexeren Webseiten könnte der Abmahnschutz aber an seine Grenzen stoßen, da einige Dienste nicht inbegriffen sind.

Apropos: Wie wertvoll ein Abmahnschutz (ebenso wie eine Versicherung) wirklich ist, stellt sich erst im Ernstfall heraus. Ob die Avalex-Datenschutzerklärung rechtssicher ist (bzw. von Abmahnanwälten als so rechtssicher eingestuft wird, dass sich eine Abmahnung gar nicht erst lohnt), wird die Zeit zeigen.

Fazit: Wer bereit ist, 119 Euro im Jahr (oder 169 Euro mit Onlineshop) zu investieren, erhält einen einfach zu installierenden Datenschutztext, der fortlaufend automatisch aktualisiert wird. Für mich hat sich dieses Angebot auch preislich gut angefühlt: So kostet beispielsweise die Mitgliedschaft bei eRecht24, die auch einen Datenschutztext-Generator beinhaltet, mindestens 180 Euro im Jahr. Die kleinen Usability-Probleme werden durch den Abmahnschutz mehr als wettgemacht und sollen nach und nach ausgebessert werden. Und wie bereits erwähnt: Für alle, die das Geld nicht ausgeben wollen, lässt sich Avalex auch als schneller Datenschutz-Quickcheck für die eigene Seite nutzen ;-).

 

Weitere interessante Artikel:

Teilen

Neueste Beiträge

Sabbatical: So planst du als Selbständiger oder Freelancer deine Auszeit

Du denkst an ein Sabbatical, aber weißt nicht, wie du das Ganze angehen sollst? exali-Gründer…

18. April 2024

Entscheidungen treffen: So gelingt dir im Business die richtige Wahl

Entscheidungen zu treffen ist nicht leicht, besonders wenn es ums Business geht. Im Blog teilt…

21. März 2024

Preise kommunizieren als Freelancer: Dein Angebot ist es wert!

Wenn deine Kundschaft deine Preise infrage stellt, kommt es auf die richtige Reaktion an. Wie…

15. Februar 2024

Jahresplanung für Freelancer: So wird 2024 dein Jahr

Welche Ziele soll ich mir für 2024 setzen? Was bringt mein Business voran? Antworten auf…

4. Januar 2024

Finanzielle Bildung für Freelancer:innen: Deshalb ist sie so wichtig

Was bedeutet finanzielle Bildung und wieso ist sie für Freelancer:innen und Selbständige wichtig? exali-Gründer Ralph…

23. November 2023

7 kognitive Verzerrungen, die Freelancer:innen kennen sollten

Die Nutzung von kognitiven Verzerrungen fürs eigene Business kommt aus dem Neuromarketing. Im Blog zeigt…

16. November 2023