Sicher hat der eine oder andere von euch schon mal mit einem Chatbot zu tun gehabt und sich vielleicht gedacht „Hey, sowas könnte ich auf meiner Webseite auch gebrauchen!“ Ihr wisst aber nicht, wie ihr das anstellen sollt und programmieren ist so gar nicht euer Ding? Dann hab ich hier fünf kostenlose Tools, mit denen ihr ganz schnell und einfach einen Chatbot für euer Business erstellen könnt.
Dann lasst uns mal loslegen. Bei meiner Auswahl habe ich darauf geachtet, dass die Tools verschiedene Anwendungsmöglichkeiten abdecken. Es sollte also für jeden von euch ein passendes Programm dabei sein 😉
SnatchBot kann auf Plattformen wie Skype, Viber oder im Web verwendet werden. Nach dem Baukastenprinzip könnt ihr hier einen vorgefertigten Bot aussuchen und diesen auf eure Bedürfnisse anpassen oder bearbeiten. Bei SnatchBot gibt es eine kostenpflichtige Pro-Version. In dieser wird das SnatchBot Logo aus dem Chatbot entfernt und ihr erhaltet Premium Support. Der Preis für die Pro-Version startet bei 30 $ im Monat und ihr habt 10.000 Chatanfragen frei. Wenn es mehr Anfragen werden, dann erhöhen sich die monatlichen kosten gekoppelt an die Anzahl der Anfragen.
MobileMonkey ist ein Chatbot, der auf den Facebook Messenger spezialisiert ist. Je nach Einstellung könnt ihr so euren Chatbot einen automatisierten Dialog mit eurem Kunden führen lassen. Ihr könnt aber auch jederzeit selbst in das Gespräch eingreifen und die Zügel in die Hand nehmen 😉 Die kostenpflichtige Version vom MobileMonkey kostet 49 $ pro Monat und bietet zusätzliche Analyse-Funktionen und die Möglichkeit, Daten von MobileMonkey auf andere Systeme wie PayPal zu übertragen.
Collect.chat ist ein Chatbot für eure Webseite. Mit diesem Tool könnt ihr ganz bequem die Daten eurer Kunden abfragen und das rund um die Uhr. Damit könnte der Chatbot zum Beispiel das klassische Kontaktformular ersetzen. Der Chatbot fragt den Kunden nach der Mailadresse oder der Telefonnummer. Nach und nach werden so Informationen über den Kunden gesammelt, die dann beispielsweise ein Service-Mitarbeiter nutzen kann, wenn er den Kunden zurückruft. Die Grundversion von collect.chat ist kostenlos. Die Lite-Version kostet 19 $ im Monat, die Standard-Version 39 $ und die Plus-Version 69 $. Mit den kostenpflichtigen Versionen könnt ihr zusätzliche Chatanfragen freischalten, da der kostenlose Chatbot nur 30 Anfragen monatlich erlaubt. Außerdem könnt ihr die Chatverläufe länger speichern und den Bot mit Google Analytics kombinieren.
Bei Flow XO könnt ihr euch ganz bequem einen Chatbot nach dem Drag- & Drop-Prinzip zusammenstellen. Programmierkenntnisse sind also nicht erforderlich. Einfach eine Plattform auswählen, auf der der Bot laufen soll, und loslegen. Interessant ist hierbei, dass Flow XO auch via SMS funktioniert. Das ist vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß, eignet sich aber gut, um etwa ein SMS-Gewinnspiel zu automatisieren. In der Gratis-Version könnt ihr fünf Bots nutzen und monatlich 500 Anfragen bedienen. Die kostenpflichtige Version bietet für 19$ monatlich schon 5.000 Anfragen und 15 Bots.
ManyChat ist ein Bot für den Facebook Messenger. Er eignet sich besonders für Marketingzwecke, da der Bot zum Beispiel automatisch alle eure Follower auf Facebook anschreibt, wenn ihr einen neuen Post veröffentlicht, oder ihr Neuigkeiten für eure Follower habt. In nur zwei Minuten könnt ihr euren Bot ganz einfach einrichten und nutzen. Auch werdet ihr automatisch darauf aufmerksam gemacht, wenn der Bot im Gespräch mit dem Kunden nicht weiterkommt und ein echter Mitarbeiter erforderlich ist. Auch bei ManyChat gibt es neben der Gratis-Version eine kostenpflichtige Variante. Diese bietet zusätzliche Coding-Tools für den Chatbot, entfernt das Logo von ManyChat aus dem Chatbot und bietet eine unbegrenzte Anzahl an automatischen Nachrichten, mit denen euer Chatbot eure Follower über Facebook anschreibt. Die Kosten richten sich nach der Anzahl eurer Follower. 500 Follower kosten 10$ im Monat.
Viele Onlineportale nutzen heutzutage Chatbots. Aber warum ist das so? Nun, der große Vorteil von Chatbots ist, dass sie automatisch den ersten Kontakt zu den Nutzern aufbauen und einfache Fragen selbständig beantworten können. Die User finden sich dann nicht in endlosen Warteschleifen wieder, sondern erhalten direkt Feedback zu ihrem Anliegen. Je nachdem wie intelligent ein Chatbot ist, kann er auch völlig selbständig Buchungen oder Bestellungen abwickeln. Das spart Ressourcen. Ihr benötigt weniger Mitarbeiter im Servicebereich und der Bot kann 24/7 arbeiten.
Auch wenn die Chatbot-Lösungen tolle Einsatzmöglichkeiten bieten, so bergen sie leider auch den einen oder anderen Stolperstein. Bei der Nutzung eines Chatbots von externen Anbietern fließen immer auch Daten zum Anbieter des Tools. Als Erheber der Daten seid ihr aber dazu verpflichtet, bei der Auslagerung von Daten mit dem externen Dienstleister einen Auftragsverarbeitungsvertrag (kurz AVV) zu schließen. Denn auch wenn die Daten an anderer Stelle verarbeitet werden, seid ihr für den Datenschutz verantwortlich und könnt im Falle eines Verstoßes zur Haftung herangezogen werden.
Nicht jeder Chatprogramm-Anbieter aus den USA kann die Einhaltung der Regeln zu EU-DSGVO sicherstellen. Einige sind schon mit der Frage nach einem AVV überfordert. Um auf Nummer sicher zu gehen solltet ihr immer euren Datenschutzbeauftragten zur Rate ziehen, bevor ihr euch einen Chatbot ins Haus holt.
Habt ihr diese Hürde gemeistert, dann solltet ihr noch bedenken, dass ein Chatbot nur so schlau ist, wie sein Erschaffer 😉 Mit diesem simplen Satz ist eigentlich schon alles gesagt. Je nachdem, welche Ansprüche ihr habt, kann euer Chatbot einfache oder komplexere Aufgaben übernehmen. Überlegt euch zu Beginn auf jeden Fall, welche Zielgruppe ihr ansprechen wollt und wie ihr diese ansprechen wollt. Fragt euch, wie eure Kunden ticken. Wie nutzen sie den Bot, welche Fragen werden sie stellen und welches Ziel wollen sie auf eurer Seite erreichen? Nach und nach könnt ihr so euren Bot trainieren und mit immer neuen Funktionen und Interaktionen füttern. Denn wie für uns Menschen gilt auch für einen Chatbot: Er lernt nie aus! 😉
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