Ein hübsches Design mit ein paar netten Bildern wird schon nicht so teuer sein! Diese Meinung ist bei Kunden leider nach wie vor weit verbreitet und übt Drück auf die Honorargestaltung so mancher Kreativen aus. Wer sich zum billigen Jakob macht, braucht sich über ausbleibenden Businesserfolg nicht wundern. Doch wie viel Honorar ist genug?
Eine gut durchdachte Anleitung zur Stundensatzkalkulation selbständiger Designer liefert mein heutiges Fundstück.
Was darf Kreativität kosten?
Was ist die eigene Arbeit wert? Diese Frage muss sich jeder Selbständige im Laufe eines Berufslebens immer wieder stellen. Doch gerade zu Beginn ist die Kalkulation des eigenen Honorars eine große Herausforderung. Ganz besonders schwer haben es hier Kreative, denn ihre Arbeit resultiert in der Regel nicht unmittelbar in einer Umsatzsteigerung des Kunden. Wie also soll ein Preis auf kreative Leistung gesetzt werden? Diese Frage beantwortet ein praxisnaher Artikel des Magazins „PAGE“. In „Stundenlohn berechnen: Tipps für Designer“ bekommen Kreative eine gut nachvollziehbare Rechnung aufgetischt, die am Ende zum leistungsgerechten und fairen Stundenlohn führen soll.
Als Selbständiger finanziell nicht auf der Strecke bleiben
Der kurze Artikel liefert vier Grundüberlegungen, die auf dem Weg zum richtigen Preis die Richtung weisen sollen. Zu Beginn steht die schlichte Frage nach dem Verdienst. Wer nicht weiß, was er am Ende gerne im Geldbeutel hätte, wird mit der Kalkulation seine Schwierigkeiten haben.
Die PAGE-Redaktion setzt einen Jahresgewinn von 30.000 Euro als Beispielsumme an und zeigt davon ausgehend, welche Überlegungen angestellt werden müssen. Denn zu allererst sollten sich Selbständige bewusst sein, dass ein Businessjahr nicht 365 Tage umfasst, denn wer sich nicht in kürzester Zeit ins Burnout arbeiten will, muss klug kalkulieren.
Stundensatz: Eine schlichte Rechenaufgabe
Nach Abzug von Wochenenden, Krankheitstagen und Urlaub kommt die Redaktion dann auf statistische 206,5 Arbeitstage, die ein Designer zur Verfügung hat, um die gewünschten 30.000 Euro zu verdienen. Doch die Arbeitszeit eines Selbständigen steht nicht zu 100 Prozent für Kundenaufträge zur Verfügung, die eigene Büroarbeit will ebenfalls erledigt werde. Also werden von den 206,5 Arbeitstagen noch weitere abgezogen.
Mit einer gut nachvollziehbaren Rechnung nach der anderen nähert sich der Artikel immer mehr den tatsächlichen Stunden, die einem Designer im Jahr zur Verfügung stehen, um die eigenen Ziele zu erreichen. Dabei kommen auch Themen wie Versicherungen, Altersvorsorge sowie Büro- und Betriebsausgaben mit in die Überlegung.
Rechnet der Designer seine eigenen Vorstellungen nach dieser Rechnung durch, kommt am Ende der theoretisch gesehen notwendige Stundensatz heraus.