Webzuckerl

Insassen bauen internetfähige PCs

Warum im Gefängnis ein Handwerk lernen oder Bücher lesen? Fürs Leben nach dem Knast brauchen wir andere Skills! Das dachten sich möglicherweise zwei Häftlinge aus einem Gefängnis in Ohio. Sie bauten kurzerhand zwei PCs, schlossen ihn ans Gefängnis-Netz an, guckten Pornos, beantragten Kreditkarten und lernten in aller Ruhe, wie Drogen hergestellt werden. Für die Karriere als Kleinkriminelle sind sie damit bestens gerüstet…

Schlaue Knastbrüder bauen internetfähige PCs

Die schlausten und kreativsten Gefangenen, die Ohio je gesehen hat – mein heutiges Webzuckerl…

Recycling mal anders

In meinem Beruf habe ich täglich mit den Folgen von Cyberattacken zu tun und den Schäden, die Hacker anrichten. Wenn sie denn erwischt werden, landen einige sicher für längere Zeit hinter schwedischen Gardinen. Dass sie dort schon sind und aus dem Gefängnis heraus hacken, das ist mir noch nicht untergekommen – bis jetzt.

Das Computerrecycling-Programm für Insassen nahmen zwei Gefangene aus dem US-Bundesstaat Ohio wörtlich. Sie schraubten aus alten PC-Teilen zwei neue Rechner zusammen. Doch nicht nur das: Ihnen gelang es, die Rechner über den Gefängnisserver mit dem Internet zu verbinden. Dafür verlegten sie praktisch vor der Nase der Wärter mehrere hundert Meter Kabel und trugen Bauteile über die Gänge. Wieder Teil der Außenwelt, ging es los: Erstmal eine E-Mail an die Mama schreiben, schöne Filmchen streamen und in Anleitungen zur Herstellung von Drogen und Sprengstoff schmökern. Es heißt doch immer, man solle sich im Gefängnis weiterbilden und sich auf das Leben in Freiheit vorbereiten…

Im Knast-Kino heute: Der neueste Blockbuster

Außerdem hackten die zwei Insassen sich in das Netzwerk und die Datenbank des Gefängnisses und stellten Pässe aus, die ihnen Zugang zu mehreren Gefängnis-Bereichen gewährten. Um die Firewall des Gefängnissystems zu umgehen, brauchten sie gerademal drei Stunden. In der Datenbank besorgten sie sich die persönlichen Daten anderer Gefangenen und beantragten auf deren Namen mehrere Kreditkarten. Mit diesen luden sie sich die neuesten Blockbuster auf ihre PCs. Das Geld besorgten sie über gefälschte Steuererklärungen, die sie online beim Finanzamt einreichten. Die Rückzahlungen ließen sie sich auf ihre Konten überweisen.

Feile im Kuchen? Wie old school!

Auch bei der Suche eines Verstecks für die beiden PCs waren die Gefangenen kreativ. Sie versteckten sie in der Zimmerdecke über einem Schrank im Trainingsraum. Mindestens drei Monate konnten die Zwei fröhlich im Netz surfen, bis einem IT-Experten der Gefängnisverwaltung das Treiben auffiel. Das Ganze geschah schon vor zwei Jahren, kam aber erst jetzt ans Licht. Klar, diesen peinlichen Vorfall hätte die Gefängnisverwaltung lieber für sich behalten…

Hacker in Freiheit – größere Gefahr!

Eine Frage stellte sich mir beim Lesen dieses unglaublichen Falls sofort: Wenn zwei Gefangene ohne Vorkenntnisse, ohne Equipment und unter den Augen ihrer Wärter so munter drauf los hacken konnten, welche Gefahr geht dann erst von „professionellen“ Hackern in Freiheit aus? Dazu kommt, dass die zwei Gefangenen aus dieser Geschichte „nur“ ihr eigenes Vergnügen im Sinn hatten. Was aber, wenn Hacker unsere Bankkonten oder Geschäfte ins Visier nehmen, um richtig Kasse zu machen? Da wären wir wieder bei den Businessrisiken, denen wir leider heutzutage ausgesetzt sind…

Die beiden kreativen Tüftler können nach ihrer Zeit im Gefängnis sicher als professionelle Hacker Karriere machen. Oder sie lösen den wohl weniger kompetenten IT-Experten des Gefängnisses ab. Genügend Praxiserfahrung haben sie im Knast ja gesammelt 😉

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