Wenn wir etwas nicht wissen, dann googeln wir. Allein die Tatsache, dass das Wort „googeln“ im Duden steht und wir nicht „bingen“ oder „yahoohen“, zeigt die Überlegenheit der Suchmaschine. Weltweit hat Google einen Marktanteil von 90 Prozent. Doch diese Macht hat auch Schattenseiten, denn durch unser exzessives Googeln servieren wir dem Konzern unsere Daten praktisch auf dem Silbertablett, Google sammelt sie und legt detaillierte Nutzerprofile an. Ein Grund, einmal über Google-Alternativen nachzudenken…
… und davon gibt es heute einige auf meinem Bog.
Wenn wir an Suchmaschinen denken, fallen uns neben Google wahrscheinlich noch Bing und Yahoo ein. Bing ist die Suchmaschine von Microsoft und genauso aufgebaut wie Google. Bing punktet vor allem bei der Suche nach Videos und Bildern. Google zeigt beispielsweise hauptsächlich YouTube-Videos an, bei Bing werden auch andere Anbieter miteinbezogen.
Yahoo ist sozusagen der Oldie unter den Suchmaschinen. Wer eine Alternative zu Google sucht, aber trotzdem nicht auf ein großes Suchvolumen verzichten will, ist bei Yahoo richtig. Seit 2009 kooperieren Yahoo und Bing, um gegen Google bestehen zu können. Daher greift Yahoo auf die Bing-Suche zurück. In Sachen Datenschutz sind jedoch weder Bing noch Yahoo Alternativen zu Google. Doch die kommen jetzt!
Google verdient sein Geld mit Werbung. Und damit uns Nutzern die möglichst passende Werbung angezeigt wird, sammelt Google unsere Daten und erstellt daraus ein Profil. Was Google alles weiß, kann mitunter ganz schön unheimlich sein. Es gibt aber auch Suchmaschinen, die nicht an unseren Daten interessiert sind:
DuckDuckGo ist laut Werbeversprechen „die Suchmaschine, die Sie nicht verfolgt.“ Und tatsächlich punktet DuckDuckGo mit Datenschutz. Denn die Seite sammelt oder teilt keine persönlichen Daten, und speichert keine Suchverläufe. Daher zeigt DuckDuckGo für alle Nutzer die gleichen Ergebnisse an. Die Suchergebnisse stammen laut Angabe des Unternehmens aus über 400 Quellen, darunter Bing, Yahoo und Wikipedia. Einziger Haken: Die Server von DuckDuckGo liegen in den USA.
Wer lieber auf eine europäische Lösung setzen will, der ist bei StartPage gut aufgehoben. Die in den Niederlanden entwickelte Suchmaschine gibt es seit 2006 und auch sie sammelt und speichert keine Daten ihrer User. Die Server stehen in Europa und unterliegen daher europäischem Recht. StartPage bezahlt Google dafür, um die Google-Suchergebnisse verwenden zu dürfen. Das heißt, wenn ihr über StartPage sucht, nutzt ihr trotzdem Google, jedoch ohne dass der Konzern euch tracken kann. Zusätzlich gibt es das „Anonyme Ansicht“-Feature, mit dem ihr die gesuchten Websites besuchen könnt, ohne dass diese davon erfahren. Doch das soll nicht alles sein. Laut eigener Aussage ist StartPage gerade dabei, „Datenschutz-Versionen“ von weiteren bekannten digitalen Diensten zu entwickeln.
Qwant ist eine Suchmaschine aus Frankreich, die ebenfalls weder Daten speichert noch das Userverhalten analysiert. Top-News werden bei Qwant als übersichtliche Kacheln angezeigt. Außerdem gibt es eine Junior-Suche, die nur kinderfreundliche Ergebnisse anzeigt, und die „erste Musik-Suchmaschine“ mit der User explizit nach Musiktiteln und Interpreten suchen können.
Diese Suchmaschine hat einen anderen Ansatz als herkömmliche Suchmaschinen und könnte mehr als „Antwortmaschine“ bezeichnet werden. Denn wenn ihr dort nach einem bestimmten Begriff sucht, bekommt ihr keine Webseiten mit möglichst hoher Relevanz angezeigt, sondern Wolfram Alpha liefert mithilfe eines Algorithmus direkt die Antwort auf eure Frage. Wenn ihr also beispielsweise „planet“ eingebt, erhaltet ihr wissenschaftliche Fakten zu den Planeten, beispielsweise welche Planeten es gibt und wie weit sie von der Erde entfernt sind. Daher ist Wolfram Alpha perfekt geeignet, wenn ihr wissenschaftlich arbeitet und auf der Suche nach Fakten seid. Sucht ihr allerdings nach Antworten, die persönliche Meinungen enthalten, beispielsweise nach den besten Marketing-Tipps, dann kann euch Wolfram Alpha nicht weiterhelfen. Die Suchmaschine ist momentan leider nur in Englisch und Chinesisch verfügbar.
Auch in Deutschland gibt es eine Alternative zur Google-Suche. MetaGer ist beispielsweise eine deutsche Suchmaschine, die vom Verein für freien Wissenszugang SUMA-EV entwickelt und betrieben wird. Bei MetaGer handelt es sich um eine Meta-Suchmaschine. Das heißt, sie durchsucht automatisch bis zu 50 andere Suchmaschinen und fasst die Ergebnisse daraus zusammen. MetaGer ist ein gemeinnütziger Verein, hat also keine Gewinnerzielungsabsicht und speichert keine Daten. MetaGer bevorzugt nicht die Suchergebnisse, die am meisten angeklickt werden, und verspricht daher keinen Mainstream und mehr Vielfalt.
Das Web durchsuchen und dabei Bäume pflanzen? Ja das geht tatsächlich! Nämlich mit Ecosia. Das Berliner Startup pflanzt für Suchanfragen Bäume. Wie viele es schon sind, erfahrt ihr direkt unter dem Suchfeld. Bei meinem letzten Besuch auf der Seite waren es 48.963.830 Stück! Außerdem werden die Server des Unternehmens zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien betrieben. Ecosia zieht seine Suchergebnisse aus Bing und erwirtschaftet Geld durch Werbeanzeigen. Die Daten der Nutzer werden jedoch nach eigenen Angaben nicht an Werbende verkauft, sämtliche Suchdaten werden innerhalb einer Woche anonymisiert. Wer also direkt vom Bürostuhl oder Sofa aus Bäume pflanzen will, der sollte ab sofort über Ecosia suchen!
Vor meiner Recherche hätte ich nicht gedacht, dass es so viele Alternativen zu Google gibt. Aber ich habe sicher noch nicht alle gefunden. Also falls ihr noch welche parat habt, dann freue ich mich über eure Tipps!
Von mir gibt es auch noch einen: Wenn ihr erfahren wollt, was Google alles von euch weiß und wie ihr diese Daten anfordern könnt, dann klickt doch mal in den Artikel von Techbook: Hier finden Sie heraus, was Google über Sie weiß.
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