Stress reduzieren. Achtsam sein. Pausen einlegen. Selbstoptimierung bedeutet mittlerweile mehr als „nur“ gesund essen und Sport treiben – du musst dabei bitte auch entspannt und gelassen sein. Deshalb gibt es neben Apps für Yoga, Fitness und Ernährung eine mindestens genauso große Auswahl an Meditations-Apps, die unsere mentale Gesundheit verbessern sollen. Einige dieser Apps bieten auch Abonnements für Unternehmen an. Das wollte ich mir mal etwas genauer ansehen.
Es gibt viele unerfreuliche Nebeneffekte der Corona-Pandemie, aber einen, den ich als sowohl negativ als auch positiv werten würde, ist die Tatsache, dass das Thema psychische Gesundheit nun deutlich mehr Beachtung findet. Negativ, weil die Zahl der etwa bei Depressionen bereits 2020 in einigen Bundesländern ein leichtes Plus von vier bis sechs Prozent verzeichnete (Quelle: KKH), positiv, weil jetzt Themen wie Stressbewältigung oder Work-Life-Balance mehr Beachtung finden als zuvor.
Warum Stress uns krank macht
Chronischer Stress macht uns krank. Nicht umsonst hat sich in der Psychiatrie mittlerweile die Bezeichnung Burnout etabliert – nicht als eigene Krankheit, aber doch als gesonderter Begriff zur Depression. Die Symptome für ein Burnout gehen dabei meist auf Überlastung zurück. Stark vereinfacht bedeutet das: zu viel Arbeit, zu wenig Zeit und zu viele Sorgen. Dabei ist Stress nicht grundsätzlich etwas Schlechtes, er kann auch motivieren. Gerade wenn ich an meine Anfangsjahre als Startup-Gründer zurückdenke, erinnere ich mich vor allem an viel Arbeit, wenig Freizeit, einige Rückschläge und trotzdem die Zuversicht, dass es sich am Ende lohnen wird.
Diese Art von Stress nennt sich positiver Stress oder Eustress. Den spüren wir, wenn wir vor neuen Herausforderungen oder Situationen stehen, denen wir uns gewachsen fühlen. Das kann der Start eines eigenen Business, ein neues Großprojekt, aber auch ein Hauskauf, eine Hochzeit oder die Geburt eines Kindes sein, um nur einige Beispiele zu nennen. Dem entgegen steht der negative Stress oder Distress. Dieser tritt folgerichtig dann auf, wenn uns eine Herausforderung oder Situation überfordert. Dazu zählen Geldsorgen, Zukunftsängste, der Tod eines geliebten Menschen oder Arbeitslosigkeit.
Stress reduzieren per App?
Alle Formen von negativem (ebenso wie positivem) Stress existierten natürlich schon lange vor der Corona-Pandemie. Dennoch sind sie in den letzten zwei Jahren mehr in den Fokus gerückt. Apps, die sich mit Meditation und/oder Achtsamkeit beschäftigen, erhielten 2020 nochmal einen deutlichen Push. Die Meditationsapp Headspace bekam 2021 eine eigene Netflix-Serie und 7Mind, eine App der gleichen Kategorie, bietet einen Kurs zur Stressreduzierung an, der von Krankenkassen bezuschusst wird. All das ist nicht wirklich neu. Was das Thema in meinen Fokus gerückthat, ist die neue Ausrichtung dieser Apps auf Unternehmen. Denn: Sowohl Headspace, als auch 7 Mind (und viele weitere) bieten mittlerweile Abonnements für Firmen an.
Der Markt für Apps aus den Bereichen Wellness und Fitness ist riesig: Yoga, Stretching, Workouts, Meditation, Achtsamkeit. Alleine im Bereich Meditation gibt es mittlerweile über 2.000 verschiedene Apps. Ich habe mir nur die Angebote der zwei bereits genannten Apps – Headspace und 7Mind – etwas genauer angesehen. Beide bieten sowohl Einzelmeditation als auch Kurse mit verschiedenen Schwerpunkten (zum Beispiel Umgang mit Stress, Konzentration, Achtsamkeit). Headspace hat dazu noch Workout-Videos zu Yoga oder Stretching und Musik zur Konzentration im Angebot. 7Mind setzt dafür auf umfassende Kurse und macht einen (wenn auch sehr kleinen) Teil des Angebots kostenlos zugänglich, während sich Headspace nur mit einem Abonnement (nach einer Testphase) nutzen lässt.
Meditation für bessere Gesundheit
Dass Meditation und Achtsamkeitstrainings eine positive Auswirkung auf unsere Gesundheit haben, ist bereits länger bekannt. Beide kommen beispielsweise schon seit Jahren bei Behandlungen im Bereich der Psychosomatik und Psychotherapie zum Einsatz. Meditation lässt sich aber nicht nur nutzen, um zur Ruhe zu kommen, sondern ebenso, um sich besser auf eine Aufgabe fokussieren und für Herausforderungen motivieren zu können. Solche kleinen Übungen können sehr hilfreich sein, besonders wenn es im Beruf stressig wird und du vielleicht vor lauter Aufträgen und/oder Aufgaben Gefahr läufst, den Überblick zu verlieren.
Gerade für Themen wie Fokus, Motivation oder Stressreduktion bieten beide Apps verschiedene Kurse, die in sechs bis zehn kurze Einheiten eingeteilt sind. Diese Einheiten dauern meist zehn bis 15 Minuten und lassen sich gut in den Alltag einbauen – wenn du bereit bist, dir diese Zeit auch zu nehmen. Nachdem ich beide Apps ein wenig getestet habe, denke ich, dass wir uns alle solche kurzen Auszeiten gönnen sollten. Gerade wir Selbständigen und Gründer:innen, die wir uns oft mental nur schwer von unserer Arbeit trennen können. Was mir persönlich bei beiden Apps jedoch fehlte, war die Bewegung, die sich nachweislich genauso positiv auf unsere Psyche auswirkt wie Meditation und Achtsamkeitstraining. Daher bin ich bei der Frage „Ist eine Mediatations-App für meine exalis sinnvoll“ noch einmal genauer in mich gegangen.
Unternehmensbenefit Freizeitangebote
Als Vorstand eines Unternehmens weiß ich, dass Freizeitangebote ein wichtiger Aspekt sind, wenn es um die Wertschätzung der Mitarbeiter:innen geht. Neben monetären Anreizen wie finanzielle Boni beim Erreichen von Geschäftszielen und individuellen Mitarbeiterzielen, versteht sich. Ich fand die beiden Meditations-Apps zwar gut, ich denke aber, dass ich meinen Mitarbeiter:innen etwas mehr bieten muss. So entschied ich mich am Ende für Qualitrain – ein Progamm für Firmen, bei der Mitarbeiter:innen nicht nur Zugriff auf ein breites Angebot an Online-Kursen (Yoga, Fitness-Workouts, Meditation und viele weitere) haben, sondern auch auf über 5.000 persönliche Sport-, Kurs- und Wellnessmöglichkeiten im gesamten Bundesgebiet. Diese gehören zum Netzwerk von Qualitrain und können ohne gesonderten Vertrag genutzt werden. Meine Mitarbeiter:innen nutzen davon in Augsburg insbesondere verschiedene Fitnessstudios und Sport Sheds. Dennoch denke ich, dass Meditations-Apps eine gute Sache sind. Gerade wenn deine Mitarbeiter:innen viel Remote arbeiten oder du am Anfang deiner Selbständigkeit stehst – und damit in der Phase in der es das Wort Freizeit nicht gibt. Eine kleine Auszeit können wir schließlich alle hin und wieder gebrauchen.
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