Marketing im Videoformat ist längst mehr als langweilige Fernsehwerbung. Denn nicht nur die Einschaltquoten im TV sinken, auch die Aufmerksamkeit der Zuschauer ist in der Werbepause am Tiefpunkt. Warum das bei Videomarketing im Internet ganz anders aussieht, wie ihr ins Videomarketing einsteigen könnt und warum das Medium in Zukunft sogar noch wichtiger wird, verrate ich euch heute.
Denn ein Bild sagt zwar mehr als 1.000 Worte, aber 24 Bilder pro Sekunde eben noch mehr…
Digitale Videowerbung profitiert vom Erfolg des Internets
Auch wenn Deutschland anderen Ländern beim Internetausbau weiter hinterherhinkt, wird natürlich auch hierzulande das Internet immer schneller und damit sinken die Ladezeiten von Websites und Videos. So wird es auch unterwegs immer attraktiver Videos zu konsumieren. Das zeigt sich nicht nur an den Geschäftszahlen von Netflix, sondern auch am Erfolg verschiedener Werbestrategien, die auf Videocontent setzen. Während die Zuschauerzahlen im Fernsehen stetig fallen, wächst die Zahl der Internetnutzer und damit die potenzielle Audience von Videomarketing langsam weiter. Laut einer Erhebung von Statista setzt sich dieser Trend voraussichtlich bis mindestens 2024 fort. Spätestens jetzt ist es also an der Zeit, in die Videoproduktion einzusteigen.
Vorteile von Videocontent
Die meisten Unternehmer setzen auf eine Kombination von Text- und Bildcontent im Onlinemarketing, nur wenige nutzen Podcasts oder Videoformate. Dabei gibt es einige gute Gründe für den Einsatz von Videocontent im Rahmen der Onlinemarketingstrategie:
Weniger Zuschauer, aber bessere als im Fernsehen
Videocontent im Netz erreicht zwar viel weniger Menschen als Fernsehwerbung, dafür aber die richtigen. Das Publikum von Fernsehwerbung ist, was die Interessen angeht, stark durchmischt. Deswegen sind Zuschauer gewohnt, dass es in der Werbung kaum etwas Spannendes für sie gibt. Sie schalten ab, entweder geistig oder gleich mit der Fernbedienung. Zielgruppenorientiertes Videomarketing erreicht hingegen genau den von euch bestimmten Personenkreis. Auf diese Weise könnt ihr außerdem gezielt steuern, welchen Content ihr wem zeigt. Interessenten, Stammkunden oder B2B-Kunden haben schließlich ganz verschiedene Wünsche an euer Unternehmen.
Weniger Worte und trotzdem informativer als Text
Produkte mit hoher Markenbekanntheit und ohne großen Erklärungsbedarf, lassen sich allein über ein Bild verkaufen. Das kennt ihr bestimmt von Reklame für Sneakers oder Lebensmittel. Bei Firmen wie CocaCola oder McDonald`s reicht sogar oft schon das Firmenlogo als Kaufanreiz. Davon sind kleine und mittelständische Firmen weit entfernt. Je mehr ihr euer Produkt einem Fremden erklären müsst, umso mehr Informationen brauchen auch potenzielle Kunden, um überhaupt Kaufinteresse zu entwickeln. Deswegen solltet ihr diese Infos im Rahmen eurer Contentstrategie liefern. Auf vielen Unternehmensseiten gibt es deshalb lange, informative aber leider eben oft trockene Artikel. Für die Info müssten Kunden dann erst einmal auf eure Seite finden und sich dann überwinden, einen langen Text zu lesen. Ein kurzes anschauliches Video, verlinkt auf Facebook oder Twitter, ist da die bessere Wahl.
Content im Video-Format bietet aber auch viele weitere Vorteile:
- wichtige Informationen lassen sich schnell vermitteln
- komplizierte Informationen können anschaulich gemacht werden: So werden sie leichter verständlich
- Videocontent ist snackable, das heißt, er lässt sich (wie ein Imbiss) schnell und einfach konsumieren
- das senkt die Schwelle, sich mit dem Content überhaupt zu befassen
- SEO: Seiten, die regelmäßig Videocontent posten, ranken besser
- Videos ermöglichen eine emotionale Ansprache der User
- Persönlichkeiten können genutzt werden (vereinfacht Identifizierung mit eurem Unternehmen, Stimme und Körpersprache können Trust beim Zuschauer aufbauen)
- für jeden Einsatz gibt es ein passendes Videoformat
Mit Videomarketing starten: So geht`s
Gutes Videomarketing ist kein Hexenwerk. Bekannte Strategien aus dem Onlinemarketing lassen sich nämlich ganz oder teilweise mit Video Formaten umsetzen. Mit diesen Tipps klappt der Einstieg:
1. Awareness, Consideration und Conversion gibt’s auch im Videomarketing
Habt ihr schon mal vom Sales Funnel oder der Buyers Journey gehört? Es gibt viele Contentstrategien, die euch auf dem Weg zur Umsatzsteigerung helfen können, und alle lassen sich auch mit Videocontent umsetzen. Ihr wollt eure Markenbekanntheit stärken? Dann produziert ein aufmerksamkeitsstarkes Video, das ihr über viele Kanäle streut. Ihr wollt Trust beim Kunden gewinnen? Dann zeigt ihm mit einem Tutorial, was ihr könnt oder lasst zufriedene Kunden zu Wort kommen. Erst wenn euch der Kunde gut kennt und von eurer Kompetenz überzeugt ist, fängt er an, sich für eure Produkte oder euren Service zu interessieren.
2. Liefert beste Qualität
Wenn ihr ganz neu ins Thema Videocontent einsteigt, dürft ihr auf keinen Fall Abstriche bei der Qualität eurer Produktion machen. Ansonsten wird es für den Zuschauer schwerer, in die Geschichte des Videos einzutauchen. Die emotionale Komponente, die ja eigentlich die Stärke von Videocontent ist, geht verloren. Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Hervorragende Bild- und Tonqualität muss gar nicht teuer sein. Ist euer Thema gut, könnt ihr auch kostenlose Videos von iStock zur Veranschaulichung verwenden und diese mit lizenzfreier Musik hinterlegen. Für Tutorialformate oder Webinare reicht außerdem oft schon die Aufzeichnung eures Bildschirms mit einer darüber gesprochenen Tonspur.
3. Interaktivität hält euer Business lebendig
Weil ihr mit Videomaterial eure Community direkt ansprecht, reagieren Zuschauer häufiger darauf als auf reinen Text. Nutzt auf jeden Fall, die Möglichkeit, um mit ihnen in Kontakt zu treten. Verwendet die Kommentarfunktion und beantwortet Fragen zügig. Stellt auch selbst Fragen in euren Videos an eure Zuschauer und fordert die Community auf, sich an einem lebendigen Austausch zu beteiligen. Wenn ihr mit euren Zuschauern gut vernetzt seid, erfahrt ihr außerdem als Erste, was eure Zielgruppe bewegt. Taucht zum Beispiel dieselbe Frage immer wieder auf, habt ihr schon das nächste Videothema entdeckt. Denn was eure Kunden interessiert, ist auch für potenzielle Neukunden spannend.
YouTube ist wichtig, aber nicht alles
Wer denkt, dass ein eigener YouTube-Kanal die einzige Möglichkeit ist, mit Videomarketing durchzustarten, befindet sich auf dem Holzweg. Natürlich ist ein eigener Kanal super. Denn wer sich für euer Unternehmen interessiert, könnte sich dort theoretisch ein Video nach dem anderen ansehen. Wer sich etwas mit YouTube beschäftigt, wird aber feststellen, dass nur die wenigsten User auf einem Kanal bleiben. Stattdessen klicken Sie sich von einem empfohlenen Video zum nächsten oder nutzen die Suchfunktion. Steckt eure Energie also nicht nur in euren Kanal, sondern besser in gutes Seeding und das Testen verschiedener Videoformate.
Videocontent kommt nämlich nicht nur auf YouTube, sondern auch in den Storyformaten von Instagram, WhatsApp und Facebook groß raus. Vielleicht sind eure potenziellen Kunden aber auch schon auf der wachsenden Plattform TikTok unterwegs? Nutzt für diese Medien vor allem kurze, unterhaltsame Clips und interaktive Features. Tipps rund um die Instagram Story findet ihr außerdem im Blogbeitrag: So nutzt ihr die Instagram Story für euer Unternehmen.
Jetzt wo ihr wisst, warum ihr aufs Videomarketing setzen solltet und wie ihr am besten einsteigt, ist euer Ehrgeiz geweckt? Dann wünsche ich euch viel Erfolg bei der Videoproduktion und der Entwicklung einer Strategie!
Übrigens: exali.de hat auch einen eigenen YouTube-Kanal. Wenn ihr euch für spannende Schadenfälle und Interviews mit Businessexperten interessiert, schaut doch mal rein 😉
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