Was haben das alte Ägypten und das Internet gemeinsam? Die Anbetung von Katzen und das Posten an Wänden. Aber Spaß beiseite, Cat Content regiert nach wie vor das Internet. Warum sollten sich das Redaktionen nicht zunutze machen? Das haben sich auch golem.de und netzpolitik.org gedacht. Immer wieder verwenden die Redakteurinnen und Redakteure dort Katzenbilder für ihre Artikel, gerade bei Themen die sich ansonsten eher schlecht illustrieren lassen. Nicht die schlechteste Idee hab ich mir gedacht und mich gefragt, wie das bei exali aussehen könnte…
Das Problem: Viele Artikel, wenig Bildmaterial
Nicht nur die Onlineredakteurinnen von exali fragen sich manchmal wie sie einen Artikel zum X-ten Datenleck, einem Hack oder dem neuesten Trend im Onlinemarketing bebildern sollen. Auch bei den Beiträgen für meinen Blog muss ich oft lange suchen und manchmal Kompromisse machen. Und bei anderen Plattformen sieht es kaum besser aus. In den meisten Firmen ist das Budget für die Contentabteilungen knapp bemessen. Viel Geld für kostenpflichtige Datenbanken oder gar eine:n eigene:n Fotograf:in auszugeben, ist einfach nicht realistisch.
Außerdem darf bei der Bilderauswahl natürlich das Urheberrecht nicht verletzt werden, was den Pool der verfügbaren Bilder weiter verkleinert. Trotzdem sind Bilder natürlich unverzichtbar, um Texte aufzulockern und manchmal auch, um Inhalte leichter verständlich zu machen. Zudem ist der Klickreiz ist bei bebilderten Artikeln viel höher. Deswegen sind Plattformen wie unsplash oder pixabay häufige Anlaufstellen, um geeignetes Material zu bekommen. Aber auch dort ist das brauchbare Material begrenzt, weswegen du gerade bei solchen Plattformen oft nur sehr generische oder klischeehafte Bilder findest.
Klischee Nummer Eins: Hacker mit Hoodie und Sonnenbrille
Bei exali berichten wir zum Beispiel häufig über aktuelle Fälle und Bedrohungen aus dem Bereich Cyberkriminalität, diese zu bebildern gestaltet sich aber manchmal ganz schön kniffelig. Hacker:innen tragen vor ihrem Laptop oder PC eher keine Sturmmasken und Brechstangen braucht auch niemand am Schreibtisch. Die Message kommt aber sofort klar rüber, wenn auf dem Bild ein Mann oder eine Frau mit Sonnenbrille in einem abgedunkelten Zimmer zu sehen ist. Genau deshalb haben wir auch dieses Bild für unseren Artikel Cyberangriffe auf Rekordhoch: Drei echte Fälle aus der Praxis gewählt. Wer etwas Abwechslung gebrauchen kann, so könnte dazu die Variante mit Katze aussehen:
Klischee Nummer Zwei: Digitales Arbeiten
Auch beim Thema New Work, Homeoffice oder digitales Arbeiten ist das passende Bildmaterial rar. Häufig werden Bilder von Brainstormings in gemischten Teams mit bunten Post-its und Whiteboards verwendet, auch der Videocall etabliert sich seit Corona langsam als beliebe Illustration. Wirkliche Verbesserungen durch die Digitalisierung, wie API Integrierungen, Teamchats oder intuitive Ticketsysteme sind eben einfach nicht so fotogen. Zudem werden Bilder die Personen zeigen vom Betrachter eher wahrgenommen als andere. Eine feline Interpretation des Video-Calls könnte deswegen folgendermaßen aussehen:
Der Artikel T-shaped-Marketer: Das Konzept für erfolgreiche Marketing-Teams, dessen Bild ich hier verschlimmbessert habe, verrät übrigens wie erfolgreiche Marketing-Teams aufgestellt sind und ist auch ohne Kätzchen absolut lesenswert.
Klischee Nummer Drei: Der Schadenfall
Unsere echten Schadenfälle zählen zu den beliebtesten Artikeln auf exali.com. Hier berichten wir aus dem Alltag der Schadensabwicklung und geben einen Einblick in die ganz realen Risiken von Selbständigen. Die häufigsten Schäden? Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzung, Fehler im Code oder eine versäumte Frist. Na, schon eine Idee für ein passendes Bild? Neben Bildschirmen voller Code und Totenköpfen auf dem Desktop, greifen meine Redakteurinnen hin und wieder zu Fotos von Festplatten oder Serverräumen. Grund genug auch einen solchen Artikel ein wenig aufzupeppen:
So süß die kuscheligen Fellknäule auch sind, wir bemühen uns auch weiterhin Artikelbilder aufzutreiben, die dem Thema bestmöglich entsprechen. Zum einen, weil wir gerade beim Berichten über Schadenfälle und Risiken darauf achten wollen die nötige Ernsthaftigkeit zu bewahren. Zum anderen, weil richtig guter Cat Content eine Disziplin für sich ist. Wenn das Thema allerdings wirklich passt, dann darf auch mal ein niedliches Tier zur Bebilderung hergenommen werden. Wie der Beitrag Das Tierheim München nutzt Tinder zur Tiervermittlung beweist.
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