Letztes Jahr habe ich mich mit einem eigenen Facebook-Gewinnspiel durch die schier endlos erscheinenden Nutzungsvorgaben der Plattform gequält – und jetzt soll plötzlich alles anders, alles leichter sein?! Das Social Network hat seine Promotionsrichtlinien geändert und gelockert, was (nicht nur) bei vielen Social Media Managern für erleichtertes Aufatmen sorgen dürfte. Doch Vorsicht: All that Glimmers is not Gold. Denn auf den zweiten Blick zeigt sich: Gewinnspiele sind und bleiben auf Facebook KEIN (rechtliches) Kinderspiel. Wie immer sieht die Realität leider etwas anders aus…
Rechtsexpertin Nina Diercks und Facebook-Experte Björn Tantau zeigen auf, was die Neuerungen bei Facebook bringen, bedeuten und wo die (rechtlichen) Fallstricke darin lauern. Meine Fundstücke der Woche.
Nicht alles, was neu ist, ist auch unbedingt besser (oder einfacher): Björn Tantau zeigt in seinem Artikel auf t3n deutlich, wo die Gefahren der neuen Facebook-Richtlinien für Gewinnspiele lauern.
Doch zunächst zu den Verbesserungen (was ist ab jetzt erlaubt):
Eine echte Verbesserung, denn bis vor Kurzem durften Gewinnspiele NICHT auf der Fanpage stattfinden, es musste eine eigene App dafür entwickelt werden (weil native Facebook-Funktionen nicht für Gewinnspiele verwendet werden durften). So durfte auch der Klick auf den Like-Button nicht automatisch zur Teilnahme führen, die Gewinner durften nicht per Facebook benachrichtigt werden, usw. …
Ich hatte damals beim eigenen Gewinnspiel deshalb so meine Probleme: Das eigene Gewinnspiel auf Facebook – ein Ziel, viele rechtliche Hürden. Ein Erlebnisbericht – Teil 1 & Teil 2.
Doch auch die gelockerten Neuerungen in den Promotionsrichtlinie sind kein „Freifahrtschein“: Weiterhin nicht erwünscht, ist das „Taggen“ aufgrund von Gewinnspielen. Also egal, ob ich mich auf einem Bild einer Fanpage markiere oder die Aufforderung erhalte, eine Fanpage zu markieren – Beides verstößt gegen die Richtlinien von Facebook.
Ebenfalls nicht erlaubt ist weiterhin, die Teilen-Funktion in das Gewinnspiel einzubauen. Facebook möchte seine Qualität wahren und im Zuge dessen keine Flut von Werbeposts auf den Timelines der User sehen. Doch wird dies irgendjemand kontrollieren?
Gerade die Neuerungen werden dazu beitragen, dass sich die Qualität, was Gewinnspiele angeht, maßlos verringern wird, warnt Björn Tantau. Er befürchtet, dass der freie Umgang mit den Promotion-Richtlinien sogenannte „Gewinnspiel-Jäger“ auf den Plan ruft. Mal sehen, ob hier künftig eine Verwässerung stattfindet…
Die Krux an der ganzen Geschichte ist jedoch, dass Facebook mit den neuen Richtlinien eigenen Vorgaben wiederum widerspricht. Klingt unglaublich, ist aber wahr. Denn, die Teilnahme muss bei Facebook bestätigt werden – wie soll das mit einem Post funktionieren? Außerdem muss explizit ausgewiesen werden, dass das Gewinnspiel in keiner direkten Verbindung zur Plattform steht…
Und es kommt noch schlimmer: Laut Rechtsexpertin Nina Diercks stehen die neuen Richtlinie klar im Clinch mit der deutschen Rechtssprechung. Und dass – wie wir alle wissen – wird Schaaren von Abmahnanwälten auf den Plan rufen.
Laut deutschem Recht müssen nämlich folgende Punkte eines Gewinnspiels klar geregelt sein, wie die Expertin schreibt:
Ohne diese Elemente ist ein Gewinnspielaufruf nun mal rechtswidrig. Jeder kann sich vorstellen, dass Gewinnspiel-Posts so extrem lang und damit sehr unattraktiv werden können. Also doch weiterhin auf eine App zurückgreifen? Das „Fan-Gate“ (bevor du teilnehmen kannst, musst du Fan werden) würde somit z.B. auch nicht wegfallen.
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