Vor ca. drei Jahren stand ich genau an diesem Punkt: Soll ich im Social Web aktiv werden, oder nicht? Social Media und Versicherungsthemen – geht das zusammen? Damals machte ich mir viele Gedanken und wollte nichts über’s Knie brechen. Fragen, die sich so definitiv nicht mehr stellen: Freelancer oder Unternehmen kommen heute am Thema Social Media nicht vorbei. Über eine Milliarde aktive Nutzer kann der Platzhirsch Facebook inzwischen zählen. Auch Twitter ist mit ca. 520 Millionen Accounts ein Bigplayer, Google+ punktet mit 400 Millionen registrierten Usern, Business-King Xing immerhin schon mit mehr als elf Millionen (Quelle: Social Media Statistiken). Damit müsste es jetzt jedem Freiberufler endgültig klar sein: Ohne entsprechende Expertenpositionierung im Social Web, kommt keiner mehr aus – denn diese Reichweite kann und darf nicht verschenkt werden. Dies kann Social Media-Experte Felix Beilharz nur unterstreichen und gibt uns dazu sein neues Buch als Werkzeug an die Hand.
Sein Werk „Social Media Management: Wie Marketing und PR Social Media-tauglich werden“ ist gerade frisch aus der Druckerpresse auf meinem Schreibtisch gelandet. Darin gibt der Diplom-Wirtschaftsjurist Tipps vom Experten für Experten: Infos und Hilfestellungen für die alltägliche Arbeit der Social Media Manager und solche, die es noch werden wollen. Anlass genug, mit ihm persönlich zu sprechen und Ratschläge in puncto Social Media für Freiberufler aus ihm herauszukitzeln. Meine 5 Fragen an…
Bücher über Social Media gibt es in der Tat mittlerweile einige. Mein neues Buch beleuchtet das Thema aber aus einem anderen Blickwinkel: Es stellt eine Art Handbuch für Social Media Manager dar. Ich habe alles zusammengetragen, was ein Social Media Manager in der täglichen Arbeit wissen muss.
Angefangen von strategischen Fragestellungen über die Erstellung von Guidelines oder den Aufbau von Konzepten bis hin zu Zeitmanagement für Social Media Manager und vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten.
Mein Ziel ist es, dass der Social Media Manager das Buch nach dem Lesen immer wieder mal auf den Schreibtisch legt, um sich einige neue Ideen zu holen oder konkret etwas nachzuschlagen.
Gerade Freelancer kommen heute ohne eine entsprechende Expertenpositionierung nicht mehr aus. Kunden wollen jemanden, der klar als Fachmann positioniert ist, der auch einen gewissen Ruf hat.
Für den Freelancer funktioniert die Kundengewinnung deutlich einfacher, wenn man weiß, was er kann und wofür er steht. Im besten Fall kommen die Kunden dann ganz alleine auf einen zu. Um das zu erreichen stellen Social Media ein ideales Werkzeug dar. Man kann zum Beispiel über den Blog Meinungen und Know-how transportieren, diese dann über die Social Networks verbreiten, sich dort mit Kollegen sowie aktuellen, ehemaligen und zukünftigen Kunden vernetzen.
Das erleichtert das Networking, ehemalige Kunden vergessen den Freelancer nicht, sondern stoßen immer wieder mal auf ihn. So ergibt sich Folgegeschäft oder zumindest die eine oder andere Empfehlung.
Und natürlich helfen Social Media auch dabei, auf dem Laufenden zu bleiben, welche Themen gerade kursieren und was die Kollegen so machen. Für Freelancer also eine unverzichtbare Informations- und Weiterbildungsquelle.
Die Gefahr ist bei Freelancern relativ gering. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass einfach nichts passiert – dass also keine Fans zustande kommen und keine Interaktion stattfindet. Dann liegt das in der Regel an einer nicht durchdachten Strategie bzw. an einer falschen Herangehensweise.
Die Gefahr eines der berüchtigten Shitstorms besteht für Freelancer eher nicht – hier sind fast immer große Konzerne oder Politiker/Prominente im Fokus. Und selbst wenn: Auch ein Shitstorm geht vorbei. Wenn man daraus lernt und seine Vorgehensweise entsprechend anpasst, kann man gestärkt daraus hervorgehen.
Ohne die richtige Strategie wird es tatsächlich schwierig, zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Wie die Strategie aussieht, ist dabei sehr individuell. Ich beschreibe in meinem Buch verschiedene Modelle, um eine eigene Strategie zu entwickeln.
Wichtig ist dabei eine klare Definition der Ziele: Was soll mit dem Engagement erreicht werden? Und woran kann festgemacht werden, dass es auch erreicht wurde? Auf der Definition der Zielgruppen und der Ziele erfolgt dann die Auswahl der Kanäle und der Inhalte, die kommuniziert werden sollen. So entwickelt sich nach und nach eine Strategie, die im Laufe der Zeit verfeinert und angepasst werden muss.
Vernetzen Sie sich mit den für Sie relevanten Multiplikatoren. Finden Sie heraus (hierfür gibt es verschiedene Tools), wer in Ihrer Branche die relevanten Meinungsmacher sind (z.B. Blogger, Journalisten, Personen mit einem großen Netzwerk in den Social Networks etc.) und versuchen Sie, eine Beziehung zu diesen aufzubauen.
Geben, ohne etwas zu erwarten, heißt hier die Devise. Auch die eine oder andere Einladung zum Mittagessen (ohne direkt eine Gegenleistung zu erwarten) ist hier eine sinnvolle Investition. Ein solches Netzwerk trägt dann, wenn es darauf ankommt, Ihre Aktionen bekannt zu machen, extrem zu einer guten Reichweite bei.
Felix Beilharz ist Experte für Social Media- und Online-Marketing. Er berät und trainiert Kunden und ist Dozent an verschiedenen Hochschulen. Sein aktuellstes Buch „Social Media Management“ ist im BusinessVillage Verlag erschienen und ist bereits sein drittes Werk.
Auf der Website des Wirtschaftsjuristen gibt es weitere interessante Informationen rund um das Thema Social Web. Wie es sich für einen echten Social Media-Experten gehört, führt er auch einen eigenen Blog – sehr lesenswert, wie sein neues Buch natürlich auch (das ich Euch übrigens demnächst hier vorstelle). 🙂
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