Datenschutz-Pannen, Eklat in der Führungsebene, mangelnder Umwelt- oder Tierschutz: Für große Konzerne ist eine professionelle PR-Abteilung so wichtig wie eine gute Kaffeemaschine. Doch eine Krise trifft nicht nur große Unternehmen – auch junge Startups sind vor einer Notlage nicht gefeit. Damit die Existenzfrage außen vor bleibt, sollten auch Gründer wissen, wie sie im Worst Case die richtigen Worte finden.
Auch wenn ich euch die Daumen drücke, dass euer Business von dem Thema verschont bleibt, hab ich hier ein paar Tipps für eure Krisen-PR!
Wir brauchen eine Strategie!
Damit euch Krisenlagen nicht kalt erwischen, rate ich euch, auch bei schönem Wetter mal an eventuelle Regentage im Business zu denken. Dabei ist Angriff die beste Verteidigung: Bereitet euch so gut wie möglich auf den Ernstfall vor. Dass ihr Präventivmaßnahmen einleiten solltet, bevor etwas passiert, versteht sich ja von selbst 😉
Diese vorbeugenden Maßnahmen solltet ihr schon vor einer Notlage durchdenken:
- Mögliche Schwachstellen (personell und thematisch) identifizieren.
- Worst Case-Szenarien durchspielen und sich jeweils Lösungen überlegen.
- Sprachregelungen und Wordings festlegen, um sich im Ernstfall bei Interviews nicht um Kopf und Kragen zu reden.
- Macht einen Notfallplan und erstellt Handlungsanweisungen für Mitarbeiter (vergesst die Kommunikation in sozialen Netzwerken nicht!)
- Kontakte zu Presse, Politik, Verwaltung pflegen, um proaktiv auf Anschuldigungen reagieren zu können.
- Im Vorfeld: Klare und transparente Kundenkommunikation pflegen und auf einen offenen Onlineauftritt setzen.
Vorsicht, Shitstorm! So überlebt ihr ein Twitter-Gewitter und andere Bashings
Die Krise ist noch gar nicht ausgebrochen, da tummeln sich die ersten Gerüchte in den sozialen Netzwerken. Anschuldigungen im Netz können pures Gift für Startups sein, doch ich habe ein paar Tipps für euch, wie ihr euren Widersachern professionelles Dementi geben könnt:
- Schnell und bedacht reagieren, bevor sich (falsche) Gerüchte weiter verbreiten.
- Leugnen ist zwecklos! Übernehmt Verantwortung, sonst macht ihr euch nur lächerlich und zerstört das Vertrauen in euer Unternehmen. Sprecht euch bei Bedarf mit eurem Anwalt ab.
- Kritik annehmen, verständnisvoll reagieren und die eigene Meinung klar darlegen. Vor allem bei Medienanfragen freundlich, schnell und kompetent antworten.
- Bekundet Anteilnahme, falls Menschen zu Schaden gekommen sind.
- Zeigt euch! Tretet persönlich für euer Startup ein. Gerade im anonymen Social Web kann ein freundliches Gesicht wahre Wunder bewirken.
- Und vor allem: Ruhig bleiben! Es ist keinem geholfen, wenn ihr die Nerven verliert.
Gerade für junge Unternehmen ist das frisch gewonnene Vertrauen ihrer Kunden das wichtigste Kapital. Dieses Vertrauen auch im Ernstfall nicht zu enttäuschen, ist höchstes Gebot der Krisen-PR.
Wenn es hart auf hart kommt, dürft ihr euch nicht hinter euren Mitarbeitern verstecken. Trotzdem müsst ihr nicht alle Aufgaben alleine übernehmen: Stellt einen Krisenstab mit Leuten zusammen, die auch im Ernstfall ruhig bleiben und euch so helfen, die Notfallkampagne zu leiten. Wenn es wirklich brennt, lohnt es sich, einen Rechtsanwalt sowie einen PR-Experten mit ins Boot zu holen.
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