KitKat tötet Orang-Utans! Ein schockierendes Video, ein absurder Zusammenhang zwischen Palmölabbau und der Firma Nestlé, den Greenpeace durch sein Schock-Video forciert hat. Garantiert eine Aufsehen erregende Geschichte. Wie entstehen solche Gerüchte? Warum verbreiten sie sich derart schnell und hat man an irgendeinem Punkt überhaupt noch die Chance, ihnen einen Riegel vorzuschieben?
Alles Fragen, denen sich der Social-Media-Marketer in seiner täglichen Arbeit stellen sollte – nein, stellen muss. Schließlich beschränkt sich sein Aktionsradius nicht allein auf das Verfassen von Texten und Artikeln und auf das „Befeuern“ der Social-Media-Kanäle. Geglaubt wird, was gefällt. Weitererzählt wird, was sich im Social Network zu streuen lohnt – je spannender desto besser. Und die Geister, die ich rief …
Eines der besten Beispiele aus dem wahren Leben, wie ein Social-Media-Marketer sich allein durch das Ausbleiben einer Reaktion in den Abgrund steuern kann, findet sich nach wie vor auf YouTube und trägt den Namen „United breaks Guitars“. In diesem charmanten Song verarbeitet der Country Sänger Dave Caroll eines seiner traumatischsten Erlebnisse:
Auf einem Flug mit der United Airline wurde seine geliebte Gitarre beschädigt. Nachdem man weder am Flughafen noch im Kundenservice auf seine Entschädigungswünsche einging und sich auch niemand bemüßigt fühlte, seine Reparaturkosten von 1200 $ zu übernehmen – die er sogar in Fluggutscheinen angenommen hätte – kam Caroll auf eine simple wie witzige Idee: Er kündigte 3 Songs an, die das unmotivierte Verhalten der United Airline humoristisch anprangern sollte.
Seine „Drohung“ wurde ignoriert. Eine Reaktion, die sich als absoluter „Fail“ herausstellte. Bis zum heutigen Tag wurde der Song #1 bereits 8,5 Millionen Mal angeklickt. Zudem löste der Song eine Welle von Beschwerden an United aus. Zehntausende! United Passagiere gaben in Blogs und Foren ihre negativen Erfahrungen zum Besten. Der daraus resultierende Imageschaden ist immens.
Egal, was der Social-Media-Marketer seinen Kunden in derartigen Situation empfiehlt, er bewegt sich dabei stets auf dem schmalen Grat zwischen wirkungsvoller Gegenstrategie und sich ausdehnender Katastrophe. Doch agieren ist besser als reagieren.
Hätte die Airline Carolls wachsende Fanbase für sich genutzt und der Geschichte in Song Nummer 2 oder 3 zu einem Happy End verholfen, wäre aus einem negativen Ereignis vielleicht sogar positive Werbung entstanden. Der folgende Aktionsplan kann eine erste Hilfestellung sein, wie richtiges Krisenmanagement aussieht:
Doch selbst bei Beachtung der o.g. Punkte der Krisenkommunikation ist eine Eindämmung eines Social-Media-Gaus keineswegs garantiert. Im Gegenteil, sie kann das Problem sogar ungewollt verstärken und eine Lawine an neuen Schwierigkeiten lostreten. Hierzu ein paar Denkanstöße:
Die Anforderungen an den Social-Media-Marketer sind vielfältig und damit auch seine Risiken. Bei fehlgeschlagenen Social-Media-Kampagnen besteht vor allem das Risiko, vom Kunden für die resultierenden Umsatzeinbußen (versicherungstechnisch = Vermögensschaden) in Haftung genommen zu werden. Diese Risiken können durch eine Web 2.0 gerechte Vermögensschadenhaftpflichtversicherung – auch Media-Haftpflicht genannt – abgesichert werden.
Du denkst an ein Sabbatical, aber weißt nicht, wie du das Ganze angehen sollst? exali-Gründer…
Entscheidungen zu treffen ist nicht leicht, besonders wenn es ums Business geht. Im Blog teilt…
Wenn deine Kundschaft deine Preise infrage stellt, kommt es auf die richtige Reaktion an. Wie…
Welche Ziele soll ich mir für 2024 setzen? Was bringt mein Business voran? Antworten auf…
Was bedeutet finanzielle Bildung und wieso ist sie für Freelancer:innen und Selbständige wichtig? exali-Gründer Ralph…
Die Nutzung von kognitiven Verzerrungen fürs eigene Business kommt aus dem Neuromarketing. Im Blog zeigt…