Hintergründe

Malvertising: So erkennt ihr bösartige Werbebanner

Über lästige Online-Werbung ärgern wir alle uns fast jeden Tag. Dass diese aber auch gefährlich werden kann, ist für viele User neu. Malvertising heißt die neue Masche von Cyberkriminellen, bei der sie Werbebanner von bekannten Internetseiten wie Spotify, Reuters und der New York Times als Verteilzentren für Malware benutzen. Damit ihr erst gar nicht auf die gefährliche Werbung klickt, verrate ich euch heute, woran ihr Malvertising erkennen könnt.

Werbung: Schrill, bunt, gefährlich? Malvertising erobert das Internet. Hier erfahrt ihr, wie ihr euch schützen könnt.

Denn selbst der Adblocker hilft nur teilweise…

Was ist Malvertising?

Kombiniert man die Begriffe Malware und Advertising entsteht das Kofferwort Malvertising (auch Malvertisement). Dabei kaufen Angreifer einen Werbeplatz bei einer legitimen Website und platzieren dort Werbung, die mit Spyware, Ransomware, Viren oder anderer Malware gespickt wurde. Durch die Platzierung bei einer renommierten Plattform ist die Reichweite von Malvertising besonders hoch. Zudem entsteht durch die vertrauenswürdige Umgebung leicht der Eindruck, dass auch der Werbelink sicher ist.

Malvertising erkennen: Darauf müsst ihr achten

Da Malvertising auf einer seriösen Webseite ausgespielt wird, haben es die Cyberkriminellen zumindest schon mal geschafft, ein Werbenetzwerk davon zu überzeugen, dass es sich um sichere und seriöse Werbung handelt. Teilweise werden in den Anzeigen sogar abgelaufene Werbelinks verwendet, die zuvor zu sicheren Angeboten geführt hatten. Malvertising zu erkennen, ist daher nicht leicht. Auf diese Warnsignale solltet ihr achten:

Was ihr gegen Malvertising tun könnt

Wenn ihr im Arbeitsalltag außerdem folgende Tipps beherzigt, könnt ihr Schaden durch Malvertising verhindern:

Adblocker verwenden

Wenn ihr einen Werbeblocker nutzt, werden auch Malvertisments geblockt, da diese genauso funktionieren wie normale Bannerwerbung. Ebenso wie bei legitimer Werbung werden gefährliche Malvertisements von Programmen wie Adblock Plus oder AdGuard unterdrückt. Das kann allerdings euer Surferlebnis trüben, denn häufig wird euch dann auch der Zugriff auf den redaktionellen Content von besuchten Seiten verweigert. Das liegt daran, dass gerade Online-Nachrichtenportale, die ihre Artikel kostenlos anbieten, auf die Einnahmen aus der Werbung angewiesen sind. Zudem schützt euch ein Adblocker nicht vor Malvertising in Apps. Diese bieten nämlich keine Möglichzeit zum Blocken von Werbung.

Selbst nach dem Angebot suchen

Solltet ihr Interesse an einem Produkt haben, das euch online angezeigt wird, dann macht einen zusätzlichen Schritt und sucht das Angebot direkt auf der Seite des Anbieters anstatt den Banner anzuklicken. Wenn ihr nach dem Angebot googelt, tauchen bei bekannten Bedrohungen oft direkt Verbraucherbeschwerden auf. Zusätzlich lohnt sich ein Klick auf den Reiter „News“. Spektakuläre Cyberattacken wie die Malvertisements bei MSN oder Yahoo schaffen es schnell in die Medien und lassen sich so aufdecken.

Ein Problem bleibt jedoch: Es gibt auch hochentwickelte Varianten der schädlichen Banner. Diese müsst ihr nicht einmal anklicken, um euer System mit Malware zu infizieren. Es reicht schon, dass ihr auf derselben Seite surft.

Misstrauisch sein und Mitarbeiter aufklären

Verfolgt Daten- und Cybercrimeskandale aufmerksam. So erfahrt ihr schnell, wenn Malvertising im Umlauf ist. Informiert auch eure Mitarbeiter über aktuelle Bedrohungen und sensibilisiert sie für häufige Maschen von Cyberkriminellen und für den Datenschutz. Bewahrt euch ein gesundes Misstrauen im digitalen Alltag und spart euch im Zweifel den Klick auf die Werbung.

Antivirus-Programme verwenden

Auch ein aktueller Virenschutz gehört zum Sicherheitspaket. Den solltet ihr aber ohnehin haben, wenn ihr im Internet unterwegs seid. Prüft euer System regelmäßig und haltet eure Software aktuell, so ist euer Antivirus-Programm auch modernen Bedrohungen wie Malvertising gewachsen. Kostenlose Anbieter für Antiviren-Software findet ihr in meinem Blog-Beitrag: 5 kostenlose Antiviren-Programme: Basisschutz for free.

Bannerwerbung sparsam einsetzen

Und wie steht es mit eigener Bannerwerbung? Damit solltet ihr auch lieber sparsam sein. Denn der Ruf von Bannerwerbung war noch nie gut und wird durch Malvertising auch nicht besser. Immer mehr User setzen auf Adblocker und werden den Klick auf solche Anzeigen vermeiden. Verlasst euch bei eurer eigenen Werbung nicht ausschließlich auf Adbanner. Der Blogartikel Google AdWords: Schritt für Schritt zum AdWords-Profi liefert einige Ideen wie ihr euer Werbeportfolio um Google AdWords erweitert.

Fazit:

Wie bei allen Cyberbedrohungen gibt es auch vor Malvertising keinen 100 prozentigen Schutz. Wenn ihr die Tipps und Warnsignale aus diesem Artikel beachtet, verringert ihr aber auf jeden Fall euer Risiko, euch über die heimtückischen Banner Malware einzufangen 😉

 

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