Was haben Google, Twitter, Zalando und MyMüsli gemeinsam? Um ihre Ziele schnell und effektiv zu erreichen, setzen die Branchenriesen auf das Planungsinstrument OKR. Gerade wenn ihr in eurem Business bereits auf agiles Projektmanagement vertraut, kann die Einführung von OKR eure Prozesse optimieren und euch schneller zum Erfolg führen. Was genau hinter der Wunderwaffe aus dem Silicon Valley steckt und welche Risiken eine Umstellung birgt, lest ihr heute auf meinem Blog…
Effizient, gewinnbringend und erfolgreich arbeiten dank OKR. Google macht es vor! Wäre das auch etwas für euch?
Vielleicht kennt ihr das: Beim Plausch mit Kollegen in der Raucherpause oder an der Kaffeemaschine stellt ihr fest, dass eine andere Abteilung gerade ein Projekt umsetzt, das dem eigenen Team eine Riesen-Zeitersparnis bereiten könnte. Oder Negativbeispiel, dass ein Projekt von Team A den Zielen von Team B komplett widerspricht.
Damit solche Überraschungen der Vergangenheit angehören, setzen innovationsgetriebene Unternehmen häufig auf Planungstools wie Scrum, Kanban oder eben OKR. Mit diesen Instrumenten lassen sich ineffiziente Prozesse aufdecken und ausmerzen. Aber was kann das hochgelobte OKR-Modell mit den drei Buchstaben wirklich?
OKR steht für „Objectives and Key Results“ und ist eine innovative Managementmethode, die von Intel-Mitgründer Andy Grove erfunden wurde. Dabei werden jedem Ziel (Objective) Schlüsselergebnisse (Key Results) zugeordnet. Über allem steht eine Strategie, die eher einer Unternehmensvision entspricht. OKR werden nicht von oben vorgeschrieben, sondern gemeinsam definiert. Ziel ist es, die Zusammenarbeit und Zufriedenheit im Unternehmen zu verbessern sowie die Effizienz zu erhöhen.
Das O in OKR bedeutet Objectives, also ambitionierte Endergebnisse. Hinter dem KR stecken sogenannte Key Results, Schlüsselziele, die zur Erreichung der Objectives nötig sind. Für den optimalen Fortschritt müssen diese übersichtlich und einfach messbar sein. Das Unternehmen entscheidet sich für vier oder weniger Objectives, die es im nächsten Jahr erreichen will. Diese sollen sehr anspruchsvoll gewählt werden. Wenn 70 bis 90 Prozent der Ziele erreicht werden, ist das optimal. Denn laut OKR gilt: Wer immer 100 Prozent erreicht, hat sich zu wenig vorgenommen und bleibt hinter den eigenen Möglichkeiten zurück.
Im Rahmen von OKR wird außerdem der Fortschritt jedes einzelnen für alle Mitarbeiter transparent gestaltet. So kann sich auch der Lagerarbeiter über die Key Results des CEO informieren. Wegen der offenen Informationspolitik ist besonders wichtig, dass eine negative Zielerreichung keine Konsequenzen hat. Kein Mitarbeiter darf über OKR bewertet werden, die Transparenz soll motivieren. Wer scheitert, kann daraus lernen und die Ergebnisse für die nächste Quartalsplanung nutzen. Das bedeutet allerdings auch, dass leistungsorientierte Bonusmodelle für OKR ungeeignet sind.
Die vier Objectives werden in vierteljährliche Zwischenziele unterteilt. Ganz wichtig ist dabei, die eigenen Teams zu fragen, was diese zum Erfolg beitragen können und die Ziele mit den Mitarbeitern zu verhandeln. Hat die Chefetage vollkommen unrealistische Vorstellungen vom Arbeitsaufwand sowie dem Alltag ihrer Mitarbeiter, schadet das dem gesamten Unternehmen. Dadurch, dass bei OKR Ziele nicht wie ein Wasserfall von oben nach unten plätschern, sondern alle an der Erstellung des Plans beteiligt sind, entsteht kein Raum für Planungsfehler. Jedes Team legt Key Results fest, die gut nachvollziehbar sind und dazu beitragen, die Objectives zu erreichen. So erfahren Teamchefs und Personalverantwortliche, welche Erwartungen überhaupt realistisch sind. Zudem kann jeder Einzelne einschätzen, woran die Kollegen arbeiten, diesen effektiver helfen und ihre Reaktionen besser bewerten. Das fördert den Teamgeist und sorgt für eine offene Zusammenarbeit.
OKR verändern die Besprechungskultur dauerhaft. Die Meetings zeichnen sich dadurch aus, dass im Voraus klar kommuniziert wird, worum es gehen wird. Dann bereitet jeder einzeln das Treffen vor, besonders im Hinblick auf die Anforderungen, die das Thema ans eigene Team stellt. Im Weekly werden dann laut den OKR-Experten von Murakamy folgende Aspekte besprochen:
Jedes Team:
Gemeinsam:
Der Verlauf und die Ergebnisse des Meetings werden öffentlich dokumentiert, sodass jeder Mitarbeiter zu jeder Zeit die beschlossene Strategie einsehen kann. Wenn eure OKR Meetings optimal funktionieren, vermeidet ihr eine Flut von E-Mails und habt so die Arbeitszeit, die ihr für Meetings investiert, locker reingeholt.
Damit die Einführung von OKR ein voller Erfolg wird, solltet ihr folgende Dinge beachten:
Das Wachstum von Google, Zalando & Co lässt sich natürlich nicht allein darauf zurückführen, dass die Unternehmen OKR eingeführt haben. Das wäre ja auch zu einfach 😉 Wenn das Modell aber dazu beträgt, dass eure Mitarbeiter schneller und effektiver kommunizieren, jeder Verständnis für den Arbeitsalltag seiner Kollegen hat und ihr zumindest einige eurer anspruchsvollen Ziele erreicht, solltet ihr über eine Einführung nachdenken. Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Erfolg!
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