Retargeting in der Offline-Welt: Was Postkarten mit Cookies zu tun haben – Interview

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Datenschutz ist in der Praxis ein bedeutendes Thema, das gerade im eCommerce häufig zu Problemen und letzten Endes auch zu Ansprüchen führen kann – in meiner täglichen Versicherungspraxis bekomme ich das immer wieder zu spüren. Deshalb sehen wir uns bei exali.de gerne neue Konzepte und deren Umsetzungen im Hinblick auf Datenschutzfragen an.

Ein neues und interessantes Geschäftsmodell ist das „Multichannel ReTargeting“ von Remintrex. Um besser zu verstehen, wie Cookies und Postkarten zusammenhängen und wie ReTargeting unter Berücksichtigung des Datenschutzes durchgeführt werden kann, habe ich den Managing Director und Geschäftsführer von Remintrex, Florian Werner, zum Interview gebeten. Meine fünf Fragen an…

Während alle Welt Werbekanäle im Web sucht, gehen Sie den umgekehrten Weg – mit Retargeting, das auch offline stattfindet. Wie kam es zu dieser Idee?

Nachdem wir Ende 2013 unseren E-Mail ReTargeting Service Remintrex gestartet haben, fragte uns einer unserer Reichweitenpartner, warum wir nicht auch die postalische Adresse verwenden, um z.B. auch Gutscheine per Post an verloren gegangene Websitebesucher zu verschicken. Darauf wussten wir dann keine Antwort, sondern fanden, dass das eine fantastische Idee ist.

Und wie funktioniert das mit den postalischen Botschaften genau?

Zunächst einmal genau wie bei unserem E-Mail ReTargeting Service: Auf der einen Seite registrieren sich User bei unseren Reichweitenpartnern, das sind meist kostenlose Angebote im Internet wie Umfragen, Gewinnspiele usw. Bei der Registrierung gibt der Kunde ein Werbeeinverständnis für Remintrex ab. Nach der Bestätigung per E-Mail werden dann Remintrex-Cookies auf dem Rechner des Nutzers gespeichert.

So funktioniert das ReTargeting-System von Remintrex. ©SmartUp Venture GmbH
So funktioniert das ReTargeting-System von Remintrex. ©SmartUp Venture GmbH

Auf der anderen Seite integrierte z.B. ein Möbelhändler auf seinem Onlineshop ein Trackingpixel von Remintrex. Dieses Trackingpixel guckt dann bei Besuchern des Webshops nach, ob die zuvor gesetzten Remintrex-Cookies zu finden sind.

Jetzt können wir den User identifizieren und neben einer E-Mail auch z.B. eine Gutschein-Postkarte inkl. der Bilder der zuletzt betrachteten Produkte versenden. Die Postkarten können von unserem Druckerei-Partner täglich frisch gedruckt und versendet werden, so dass die Offline-ReTargeting-Postkarte maximal 48 Stunden später im Briefkasten des potentiellen Neukunden ist.

Wer Post bekommen will, muss seine Adresse im Netz preisgeben. Bedeutet das nicht ein erhöhtes Risiko in puncto Datenschutz und Datensicherheit?

Wir wissen, dass der Datenschutz ein sehr sensibles Thema ist und geben für unsere ReTargeting-Produkte auch keine Daten heraus. Persönliche Informationen werden also nirgends veröffentlicht, selbst die werbetreibenden Kunden erfahren nicht, an wen genau die Postkarten oder E-Mails versendet wurden. Userdaten werden bei uns auch nicht direkt gespeichert, sondern wir erfragen diese immer vor einem Versand bei unseren Reichweitenpartnern und löschen danach Adressdaten und E-Mail-Adresse sofort wieder.

Und wie überzeugen Sie für das Thema sensibilisierte und deshalb skeptische Nutzer?

Das wichtigste Argument ist sicherlich, dass man Informationen, Sonderangebote etc. zu Produkten und Services erhält, die einen tatsächlich auch interessieren. Wer gerne reist, freut sich darüber, regelmäßig über tolle Schnäppchenangebote informiert zu werden. Außerdem kann sich jeder mit insgesamt zwei Klicks bei Remintrex wieder abmelden.

Quo vadis eCommerce: Was sind die Chancen aber auch Risiken, mit denen sich der eCommerce in Zukunft auseinandersetzen muss?

Eine große Chance ist sicherlich das sinnvolle Zusammenwachsen aus Online- und Offline-Geschäft. Das Spektrum ist hier weit gefächert und geht über Werbung wie Web to Print ReTargeting bis hin zu den Outlet Stores von Zalando. Hier werden in den nächsten Jahren noch viele spannende Geschäftsmodelle entstehen.

Gefährdet ist sicherlich der traditionelle Offline-Handel. Die Akteure hier müssen aufhören sich von Internet-Giganten wie Amazon treiben zu lassen und beginnen Services zu bauen, die beide Welten sinnvoll ergänzen. Ein gutes Beispiel ist z.B. der Fotodruck-Service bei Rossmann und anderen Drogerie-Märkten.

Über Remintrex:

Florian Werner
Florian Werner, Geschäftsführer SmartUp Venture GmbH

Das 2013 in Berlin gegründete Unternehmen Remintrex ist der führende Anbieter für Multichannel ReTargeting in Deutschland. Remintrex bietet E-Commerce-Unternehmen, aber auch Online-Marketing- und Performance-Agenturen eine perfekte Ergänzung des herkömmlichen CRMs. Passende Kampagnen gestaltet Remintrex gemeinsam mit den Werbetreibenden individuell.

Mit Remintrex erhalten Anbieter so erstmals die Möglichkeit, schon während der Kaufentscheidungsphase wiederholt mit individuell zusammengestellten, hochrelevanten Informationen an früher unbekannte Besucher ihrer Website heranzutreten und sie somit als Neukunden zu gewinnen. Als einziger Anbieter ermöglicht Remintrex die individuelle Ansprache bereits in 30 Ländern.

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Über Ralph Günther

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Schnell, einfach und komplett online: So stellte ich mir als Versicherungsmakler den Abschluss einer Berufshaftpflicht für Freelancer und Selbständige vor.  Da kein Anbieter eine ansprechende Lösung hatte, setzte ich meine Idee 2008 selbst um und gründete die exali AG (damals exali GmbH). Über meine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse schreibe ich auf dem RGBlog.

Über die exali AG

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Die exali AG mit Sitz in Augsburg ist der Spezialist für Berufshaftpflicht-versicherungen für Freelancer und Selbständige. Ein intuitiver Online-Rechner ermöglicht den Abschluss einer Berufshaftpflicht in unter 10 Minuten. Bei exali treiben wir die Digitalisierung der Versicherungsbranche jeden Tag ein weiteres Stück voran.

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