Jetzt heißt es: Bauch einziehen, ein Stückchen rücken und gespannt warten. Wer schon im Onlinehandel ist, bekommt in Zukunft viele Nachbarn und noch mehr Konkurrenz. Immer mehr stationäre Händler haben vor, mit ihrem Business auch schnellstmöglich ins Web zu gehen. Fakt ist: Im Onlinehandel liegt die Zukunft! Wer hier nicht mitzieht läuft Gefahr, auf der Strecke zu bleiben. Aktuelle Studie nennen das Kind beim Namen und geben konkrete Zahlen zu den Trends in Sachen On- und Offline-Handel.
Ich habe mir zwei aktuelle Studien zur Zukunft von stationärem und Online-Handel genauer angesehen. Die Ergebnisse und was sie bedeuten: heute Thema im Blog.
Wer will nochmal, wer hat noch nicht? Jetzt wird im großen Stil Inventur gemacht und alles, was sich nicht wehrt, wird auch im Netz verscherbelt… Nein, mal im Ernst: Pierre Audoin Consultants (PAC) zeigen mit der interessanten Studie „Omni-Channel Commerce in Deutschland„, wo die Reise in den kommenden Jahren in Sachen Onlinehandel hin gehen wird.
Die Konkurrenz wird größer, so viel ist klar. Denn für mehr als 80 Prozent der befragten Unternehmen hat der Ausbau digitaler Vertriebskanäle und die Verknüpfung mit konventionellen Verkaufsfilialen in den kommenden zwei Jahren höchste Priorität. Der Onlinehandel soll also ausgeweitet und mit dem eigenen Laden verbunden werden.
Für die Studie wurden von Mai bis Juni insgesamt 99 Entscheidungsträger aus deutschen Einzelhandelsunternehmen befragt. Dr. Katrin Schleife, Lead-Analystin der PAC-Studie erklärt das Umfrageergebnis so:
„Die Einzelhändler stehen unter Zugzwang, um insbesondere den mächtigen Online-Händlern wie Amazon und Co. etwas entgegensetzen zu können.“
Eine andere Studie unterstützt die Ergebnisse der PAC-Studie. Roland Berger Strategy Consultants hat im Rahmen des „German Digitalization Consumer Report 2014″ herausgefunden, dass 41 Prozent aller nicht-routinierten Einkäufe in Deutschland inzwischen digital erfolgen.
Sprich, Lebensmittel kaufen wir nach wie vor lieber im Supermarkt um die Ecke (hier liegt die Online-Rate bei gerademal 7 Prozent), Fahrrad, Computer und Haushaltsgeräte kauft der Deutsche aber sehr gerne im Netz.
Doch der Schritt in die digitale Welt alleine reicht nicht, die Kunden erwarten im Netz immer mehr Professionalität. Wer hier mit dem Trend der Zeit gehen will, muss Waren in Zukunft nicht nur im Laden um die Ecke und dem Netz anbieten, es kommen noch weitere Vertriebswege hinzu, über die Kunden akquiriert werden können. Sei es die App für das Smartphone oder der Buy-Button bei Facebook. Das Stichwort lautet hier Omni-Channel.
Die Studie von PAC zeigt, dass sich Einzelhändler jetzt mit dem Thema Omni-Channel befassen und für die Zukunft bereits in den Businessplan integriert haben. 76 Prozent der deutschen Einzelhändler planen in den kommenden fünf Jahren Investitionen im Omni-Channel-Umfeld.
Die Lead-Analystin der PAC-Studie gibt auch Informationen dazu, wie Unternehmen in Zukunft die einzelnen Vertriebswege managen wollen.
„Dabei beobachten wir schon eine überraschend ausgeprägte Tendenz zur Nutzung einer Omni-Channel-Plattform, mit deren Hilfe sich die IT-Lösungen und Prozesse der unterschiedlichen Verkaufskanäle verknüpfen und orchestrieren lassen“, so Dr. Schleife.
Eine Software für alle Bestellwege, egal ob Bestellungen aus dem Netz, der App oder im Laden, alles wird über ein zentrales System organisiert und verwaltet.
Der Weg zum Omni-Channel-Commerce führt auch über die Auftragsbücher von IT-Experten. 70 Prozent der Webshop-Betreiber möchten laut der PAC-Studie eine Komplettlösung aus einer Hand und haben deshalb vor, sich externe Hilfe von IT-Dienstleistern zu holen.
Damit sind die Entwicklungen im eCommerce nicht nur für Onlinehändler von Bedeutung, sondern auch für IT-Experten.
» Die PAC-Studie „Omni-Channel Commerce in Deutschland“ gibt es hier zum kostenlosen Download.
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