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„Wer jetzt nicht anfängt, wird mittelfristig untergehen“ – PR-Doktor und Influencer Kerstin Hoffmann zur beruflichen Kommunikation im (Social) Web

Neue Herausforderungen, neue Wege – und ein Denken „Out of the box“: Kein anderer Bereich wandelt sich so schnell, wie das (Social) Web. Deshalb ist es auch in puncto Business wichtig, Trends rechtzeitig zu erkennen, über den Tellerrand zu schauen – und sich nicht zuletzt auch davon inspirieren zu lassen. Genau deshalb habe ich mich in meinen Netzwerk umgehört – und Influencer aus den Bereichen Recht, Social Media, SEO, Online-Marketing, Text & PR nach ihrer persönlichen Einschätzung gefragt: Was erwartet Freelancer und Unternehmen 2014, die das (Social) Web im Business nutzen? Und an welchen Themen kommen sie nicht mehr vorbei? Herausgekommen sind dabei Interviews mit (nicht nur) viel Insiderwissen…

„Starten Sie. Jetzt.“ PR-Doktor Kerstin Hoffmann macht im Interview klar, warum die berufliche Nutzung des Social Web kein Wagnis, sondern unbedingte Notwendigkeit ist. In einer Serie auf dem RGBlog haben wir Experten um ihre Einschätzung zu Trends 2014 gebeten. Foto: Susanne Fern

 Den Auftakt zur Interviewreihe macht „PR-Doktor“ Kerstin Hoffmann, die klar macht: Der berufliche Schritt ins Social Web ist spätestens jetzt kein Wagnis mehr, sondern eine unbedingte Notwendigkeit.

Wie sind Sie in das Jahr 2014 gestartet, und was erwarten Sie in Sachen Kommunikation und Social Media?

Mein Jahresstart war turbulent. Noch in keinem Jahr zuvor hatte ich das Gefühl, dass es so früh schon so rund geht. Seit ich am 7. Januar aus dem Urlaub zurückgekommen bin, laufen hier alle Telefon- und E-Mail-Drähte heiß. Die Publikationstätigkeit in den umliegenden Blogs und „Buch-Schmieden“ scheint mir reger als je zuvor um diese Zeit.

2014 steht für mich, wie auch die Vorjahre schon, im Zeichen der integrierten Unternehmenskommunikation, die alle Medien einbezieht. Aber in diesem Jahr ist für mich die Zeit der Diskussionen über Sinn und Unsinn von Präsenz im Social Web endgültig abgeschlossen. Prognosen über Teil- und Tool-Entwicklungen, ob „Mobile“ oder „Responsive“ halte ich für nur bedingt zielführend.

Wir müssen aufhören, über Medien und Geräte zu sprechen, wenn wir Konzepte, Strategien und Inhalte meinen. Denn wir befinden uns mitten in einem der größten Paradigmenwechsel der Neuzeit, seit Erfindung des Buchdrucks.

Vielen Unternehmen und Branchen ist überhaupt noch nicht klar, inwieweit der Wandel, der sich gerade vollzieht, sie betrifft. Klar ist: wer jetzt nicht anfängt, den Wandel auch im eigenen Unternehmen zu vollziehen – und zu begreifen, dass es um Wandel geht und nicht darum, einen neuen stabilen Endzustand zu erreichen –, der wird mittelfristig untergehen.

Neue Herausforderungen: Welche Projekte stehen bei Ihnen 2014 an?

Wenn Sie mich das in sechs Wochen noch einmal fragen würden, könnte und dürfte ich mehr verraten – jedenfalls, was Kundenprojekte angeht. An eigenen Projekten habe ich beispielsweise ganz neu eine Videoreihe gestartet, die sich über das ganze Jahr fortsetzen wird.

Mein nächstes Buch wird hoffentlich bis Ende 2014 zumindest soweit fertig, dass ich weiß, wann und wo es erscheint. Darüber hinaus werde ich wieder einige E-Books herausbringen.

Was sich bereits jetzt in meinem Terminkalender abzeichnet: Ich werde 2014 noch mehr Vorträge halten als in den Jahren zuvor. Das macht mir – neben der Beratung und der operativen Betreuung von Unternehmen – wirklich sehr viel Spaß, Vorträge zu halten, und ich habe nichts dagegen, wenn die Nachfrage weiter steigt. Das heißt aber auch, ich muss meine Arbeit insgesamt auf mehr Schultern verteilen. Das habe ich bereits im vergangenen Jahr begonnen, und ich werde meinen Mitarbeiterstamm weiter ausbauen.

Welchen Tipp haben Sie für alle Freelancer, die 2014 beruflich den Schritt ins (Social) Web wagen?

Ich halte das weniger für ein Wagnis als für eine unbedingte Notwendigkeit. Dazu habe ich drei Tipps.

  1. Starten Sie. Jetzt.
  2. Wenn es um Ihre Arbeit und damit um professionelle Kommunikation geht, lassen Sie sich bitte professionell unterstützen, wo keine eigene Expertise vorhanden ist.
  3. Bewahren Sie Ihren gesunden Hausverstand, auch wenn Sie die virtuelle Bühne betreten. Tun Sie im Austausch mit anderen Menschen im Web nichts, was Sie im richtigen Leben nicht auch vertreten könnten.

Über „PR-Doktor“ Kerstin Hoffmann

Dr. Kerstin Hoffmann ist Kommunikationsberaterin, Vortragsrednerin und Buchautorin. Bekannt geworden ist sie in Deutschland mit ihrem Blog „PR-Doktor“. Hier schreibt sie über Fachfragen und aktuelle Entwicklungen in Unternehmenskommunikation und Social Media.

Weiterführende Informationen

Alle Interviews aus der RGBlog-Serie: Trends und Prognosen 2014

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