Ich hätte Liz noch ewig zuhören können. Aber auf sie wartete bereits ein neuer Broker und auf mich das aktuelle „Loss book“.
In dieser Art Tagebuch werden alle bei Lloyd´s eingetretenen Schäden dokumentiert. Besonders interessant – nicht nur für Historiker – sind die alten Loss books oder der noch erhaltene Versicherungsschein der Titanic aus dem Jahre 1912. Eines dieser historischen Bücher ist gegenüber der bekannten „Lutine Bell“ ausgestellt.
Diese Glocke ist ein Überbleibsel aus dem alten Loyds building und eine Reminiszenz an die 300-jährige Geschichte von Lloyds. Architektonisch besonders schön ist das Gehäuse, in dem sie untergebracht ist. Früher wurde die „Lutine Bell“ immer dann geläutet, wenn ein Schiff überfällig war. Dabei verkündeten zwei Glockenschläge vom heilen Eintreffen des Schiffes im Bestimmungshafen, einmaliges Läuten berichtete von seinem Sinken.
Heute wird die Glocke nur noch zu Festivitäten, Jahrestagen oder bei Weltkatastrophen wie 9/11 in den USA oder dem Tsunami in Asien geläutet.
Lloyds hatte das World-Trade-Center in New York City versichert und musste aufgrund der Anschläge am 11. September 2001 insgesamt 11 Mrd. US-Dollar an Entschädigungen übernehmen.